Die nötigen Mittel seien nicht vorhanden, hiess es in einer Stellungnahme. Die Ratingagentur Moody's erklärte daraufhin den Zahlungsausfall. Es sei davon auszugehen, dass weitere Zahlungsausfälle folgten.
Die regierungseigene Bank von Puerto Rico teilte mit, dass die geleistete Teilzahlung noch aus dem vorherigen Haushaltsjahr stamme. Eine volle Rückzahlung sei nicht möglich, weil in diesem Jahr die nötigen Mittel dafür nicht bewilligt worden seien.
Das Land hat insgesamt einen Schuldenberg von rund 72 Milliarden Dollar. Dass Rechnungen nicht mehr bezahlt werden, kommt nicht überraschend.
Puerto Ricos Gouverneur Alejandro García Padilla hatte bereits Ende Juni Zahlungsausfälle angekündigt, sollten die Gläubiger keine Zugeständnisse machen: «Ziel ist ein Moratorium, um die Begleichung der Schulden einige Jahre zurückzustellen.» Bereits Anfang Juli konnte nur knapp verhindert werden, dass der staatliche Energieversorger Prepa in Zahlungsverzug gerät.
Puerto Rico ist als selbstverwaltetes Aussengebiet zwar US-Territorium, aber kein US-Bundesstaat. Es kann deshalb nur begrenzt auf Hilfe aus Washington hoffen. Die Bewohner Puerto Ricos haben seit dem Jahr 1917 die US-Staatsbürgerschaft und dienen in der Armee, sind in den USA aber nicht wahlberechtigt oder steuerpflichtig.
Die Wirtschaft der Insel schrumpft seit sieben Jahren. Wegen des besonderen Status kann Puerto Rico mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern nicht offiziell Insolvenz anmelden. Ein Zahlungsausfall könnte deshalb jahrelange Verhandlungen nach sich ziehen, um die Krise beizulegen.