Den Euro-Finanzministern seien statt eines gemeinsames Papiers getrennte Entwürfe der Geldgeber und der griechischen Regierung vorgelegt worden, hiess am Donnerstag von Diplomaten in Brüssel und aus griechischen Regierungskreisen.
Die Euro-Finanzminister würden entscheiden, welches Papier die Grundlage für Gespräche sein solle, erklärten die Diplomaten weiter. In Regierungskreisen in Athen hiess es, die griechischen Vorschläge seien «äusserst realistisch» und könnten sofort zu einer Einigung führen. Die Vorschläge seien seit einigen Tagen unverändert. Diplomaten in Brüssel erklärten, die Gläubiger seien auf einige griechische Forderungen eingegangen.
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte sich in der Nacht und am Morgen mit Spitzenvertretern der drei Gläubiger-Institutionen EU-Kommission, Internationaler Währungsfonds (IWF) und Europäische Zentralbank (EZB) getroffen.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble äusserte sich vor Sitzungsbeginn erneut skeptisch über die Aussichten auf eine baldige Einigung. «Die Entscheidungen liegen ausschliesslich bei den Verantwortlichen in Griechenland, sie haben sich bisher eher rückwärts bewegt», sagte Schäuble. Deshalb sei er für das Treffen der Euro-Finanzminister nicht sehr zuversichtlich: «Es gibt eher eine grössere Differenz als eine Annäherung.»