Grenoble
Mindestens zwölf Verletzte bei Explosion von Granate in Bar

Bei der Explosion einer Granate in einer Bar in der südostfranzösischen Stadt Grenoble sind mindestens zwölf Menschen teils verletzt worden. Eine Abrechnung im Milieu? Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Behörden zunächst aus.
Publiziert: 02:20 Uhr
Einsatzkräfte vor der Bar in Grenoble.
Foto: MAXIME GRUSS
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AFPAgence France Presse

Bei der Explosion einer Granate in einer Bar im Südosten Frankreichs sind mindestens zwölf Menschen verletzt worden. Jemand habe eine Granate in die Bar in der südostfranzösischen Stadt Grenoble geworfen, sagte Staatsanwalt François Touret-de-Courcy am Mittwochabend vor Journalisten. Dabei seien zwölf Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Einen terroristischen Hintergrund schliessen die Behörden demnach bislang aber aus.

Dem Staatsanwalt zufolge ereignete sich die Explosion kurz nach 20.00 Uhr im von den Behörden als Problemviertel eingestuften Stadtteil Village Olympique, dem ehemaligen Olympischen Dorf der Stadt. Der Angreifer habe die Bar betreten und die Granate geworfen, «offenbar ohne ein Wort zu sagen», führte der Staatsanwalt aus. Anschliessend sei er vom Tatort geflüchtet. Zu dem Zeitpunkt der Tat hielten sich demnach viele Gäste in der Bar auf.

Das Motiv des Angreifers sei derzeit noch unklar, sagte der Staatsanwalt weiter. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt. Ein Zusammenhang mit der Drogenszene sei eine der Spuren, die derzeit verfolgt würden.

Wohl keine Terrortat

Für einen «terroristischen Hintergrund» gebe es jedoch «keine Anhaltspunkte», sagte Touret-de-Courcy. Stattdessen verortete er die Tat im kriminellen Milieu. Diese «extreme Gewalttat» stehe «möglicherweise im Zusammenhang mit einer Abrechnung» im Drogenmilieu, sagte er.

Demnach war der Verdächtige ersten Informationen zufolge zudem mit einem Sturmgewehr des Typs Kalaschnikow bewaffnet. Es sei aber noch unklar, ob er diese Waffe ebenfalls eingesetzt habe.

Am späten Abend waren vor Ort zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Zum Zustand der Verletzten sagte der Staatsanwalt, ihr Zustand sei «nicht unbedingt» lebensbedrohlich. Die Polizei bestätigte, dass die Explosion durch eine geworfene Granate verursacht worden sei.

Beliebter Treffpunkt

Bürgermeister Éric Piolle verurteilte die Tat im Onlinedienst X «aufs Schärfste». Er bezeichnete sie als «kriminellen Akt aussergewöhnlicher Gewalt». Die Vize-Bürgermeisterin Chloé Pantel sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Bar sei «ein Ort, an dem sich Einheimische und Menschen von ausserhalb des Viertels treffen, vor allem um Fussballspiele anzuschauen».

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