«Rainbow Warrior» - Regenbogenkrieger, so tauft die Umweltorganisation Greenpeace Ende der 1970er Jahre ihr Schiff, mit dem sie Einsätze gegen Umweltzerstörung fahren will. Die Inspiration stammt von den Cree-Indianern: «Wenn die Welt krank wird und stirbt, erhebt sich das Volk wie Krieger des Regenbogens...».
Aber die Mission des Schiffes endet im Hafen von Auckland in Neuseeland vor 30 Jahren abrupt und tragisch: französische Agenten versenken das Schiff, der Fotograf Fernando Pereira ertrinkt.
Der französische Geheimdienst DGSE wollte das Auslaufen der «Rainbow Warrior» zu einer Protestaktion gegen Atomtests am Moruroa-Atoll im Pazifik verhindern. «Aber der Schuss ging nach hinten los», sagt der damalige Skipper Pete Willcox der Deutschen Presse-Agentur.
«Die Aktion hat die Gegner der Atomtests nur noch entschiedener gemacht», sagt Neuseelands heutige Greenpeace-Chefin Bunny McDiarmid, die damals zur Crew gehörte. Eineinhalb Jahre später trat der Vertrag über die Atomwaffenfreie Zone Südpazifik in Kraft.
10. Juli 1985, im Hafen von Auckland: An Bord der «Rainbow Warrior» wird gefeiert, in ein paar Tagen soll der neue Einsatz starten. Kurz vor Mitternacht erschüttert eine Detonation das Boot. «Ich schlief in meiner Kajüte», sagt Willcox.
Die Crew bemerkt den Wassereinbruch und flieht. Der 35-jährige Pereira auch, er kehrt aber zurück, um seine Kamera zu holen. Da reisst die zweite Bombe ein Loch in den Rumpf. Das Schiff sinkt innerhalb von Minuten. Pereira ertrinkt.
Der Terrorakt, wie neuseeländische Politiker die Aktion nennen, ist beispiellos unter befreundeten Ländern. Jahrelang ist das Verhältnis zwischen Frankreich und Neuseeland schwer belastet.
Nach einer 6,5 Millionen US-Dollar Entschädigung, die Frankreich zahlte, ging es mit den Beziehungen zwischen Neuseeland und Frankreich wieder aufwärts.