Das Vorhaben ist gigantisch: Der Hafen Abbot Point im australischen Queensland soll zum grössten Kohleterminal der Welt ausgebaut werden. Rund 2,3 Milliarden Tonnen Steinkohle will das indische Unternehmen Adnani künftig von hier in die Welt hinaus verschiffen.
Das Projekt bedeutet einen Konflikt zwischen Kohle und Koralle. Denn damit die riesigen Frachtschiffe den Hafen überhaupt ansteuern können, müssen erst 1,1 Millionen Kubikmeter Schlamm vor der Küste ausgehoben werden.
Das Problem: Abbot Point befindet sich nur rund 20 Kilometer vom Great Barrier Reef, dem grössten Korallenriff der Welt, entfernt. Hier leben auf 344'400 Quadratkilometer 30 Wal- und Delfinarten, 6 Arten von Meeresschildkröten, 17 verschiedene Seeschlangen, 215 Vogelarten und über 1500 Fisch-Spezies. Das artenreiche Ökosystem gilt als letztes Paradies der Erde.
Am Dienstag hat die australische Regierung grünes Licht für den Hafenausbau vor dem Great Barrier Reef gegeben. Das Projekt sei unter 30 Auflagen genehmigt worden, teilte eine Sprecherin des Umweltministeriums mit.
Umweltschützer laufen Sturm
Ursprünglichen Plänen zufolge sollten dafür drei Millionen Kubikmeter Schlamm ausgehoben und in der Nähe des Great Barrier Reef versenkt werden. Diese Pläne wurden nach einem Aufschrei von Umweltschützern allerdings geändert.
«Der gesamte Aushub wird an Land in existierenden Industrieanlagen deponiert», sagte die Ministeriumssprecherin. Überdies sei der Hafen 20 Kilometer vor dem weltberühmten Korallenriff, und das Projekt werde das australische Wahrzeichen nicht beschädigen. (SDA/vsc)