Grabstätte enthüllt ihr wahres Gesicht
Sah Kleopatra in Wahrheit so aus?

Eine weisse Marmorstatue sorgt in Ägypten gerade für Aufsehen. In der Grabstätte Taposiris Magna entdeckten Forscher das heiss diskutierte Exemplar. Sie glauben: Die Büste enthüllt das Gesicht Kleopatras.
Publiziert: 10.12.2024 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2024 um 09:38 Uhr
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Sah Kleopatra so aus? Kurze Haare und ein rundliches Gesicht sollen ihr Abbild geprägt haben.
Foto: Ministry Of Tourism And Antiquities

Auf einen Blick

  • Neue Entdeckung zeigt angeblich das wahre Gesicht der Kleopatra
  • Experten streiten über Echtheit der Marmorstatue als Abbild Kleopatras
  • 337 Münzen mit Kleopatras Bildnis bei Ausgrabungen gefunden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Kleopatra VII. gilt als eine der berühmtesten Frauen, die Geschichte machten. Sie war die letzte Herrscherin Ägyptens und lebte vor über 2000 Jahren. Um die Frau, die häufig als «Femme fatale» betitelt wurde, kursieren seit Jahrhunderten Legenden. Auch ihr Aussehen und ihre angebliche Schönheit sind immer wieder Gegenstand von Streitigkeiten.

Eine im Grab der Kleopatra entdeckte Statue zeigt jetzt angeblich das wahre Gesicht der Königin. Konkret: Eine ägyptisch-dominikanische archäologische Mission hat neue Artefakte und zeremonielle Gegenstände aus der späten ptolemäischen Zeit entdeckt. Darunter: eine weisse Marmorbüste.

Archäologin Dr. Kathleen Martinez suchte 20 Jahre nach dem Grab der ägyptischen Königin. Sie ist überzeugt davon, dass die kleine Marmorstatue das Gesicht der von 51 bis 30 vor Christus herrschenden Frau abbildet, wie das Ministerium für Tourismus und Altertümer auf Facebook mitteilt.

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Skepsis unter Experten

Die Funde wurden beim sogenannten Taposiris-Magna-Tempel westlich von Alexandria gemacht. Der Tempel ist mit einem komplexen System, bestehend aus tiefen Tunneln, verbunden. Diese reichen vom Mariout-See bis zum Mittelmeer. Schon seit langer Zeit gilt die Grabstätte als letzte Ruhestätte der Kleopatra. Nach dem gemeinsamen Suizid mit ihrem Geliebten Marcus Antonius (Konsul von Rom) im Jahr 30 vor Christus soll sie dort begraben worden sein.

Experten jedoch streiten sich. Angeblich würden einige Merkmale der Statue nicht mit bekannten Beschreibungen der Königin zusammenpassen. Stattdessen soll die Figur eine Prinzessin der ptolemäischen Dynastie darstellen. «Das ist nicht Kleopatra, das ist eine römische Frau», sagte Zahi Hawass, ehemaliger Minister für Altertümer, gegenüber «Live Science». Auch im Facebook-Beitrag schrieb das zuständige Ministerium, dass einige Archäologen den Fund infrage stellen.

Über 100 Artefakte entdeckt

Neben dem vermeintlichen Gesicht der Kleopatra stiessen die Experten bei ihren Ausgrabungen auch auf eine halbhohe Statue eines Königs, 337 Münzen, von denen viele das Bildnis der Königin Kleopatra VII. zeigen, sowie rituelle Keramik, Öllampen, Kalksteingefässe und Bronzeringe.

Kleopatra wurde bereits im Alter von 18 Jahren gekrönt. Anfangs teilte sie die Macht mit ihrem Bruder Ptolemaios XIII. Später gab es andere männliche Mitregenten. Ihr Ziel war es, das Reich zu konsolidieren und auszubauen, geriet aber gegen die Weltmacht Rom zunehmend in Schwierigkeiten. Zeitweise wurde ihre Position dadurch gestärkt, dass sie die Römer Gaius Julius Cäsar (100 bis 44 vor Christus) und Marcus Antonius als ihre Geliebten gewann.

Ob sich Archäologen und Expertinnen noch einig werden und ob es sich bei dem Fund tatsächlich um das Abbild der berühmtesten Herrscherin Ägyptens handelt, ist noch unklar.


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