Es sieht wie die Szene aus einem barbarischen Hinrichtungs-Video der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus: Zehn Gefangene knien aneinandergekettet in orangefarbenen Overalls auf dem Boden. Hinter ihnen stehen maskierte Männer. Mit Pistolen zielen sie auf die Köpfe der Geiseln.
Dann folgt die überraschende Wende: Statt die Gefangenen zu erschiessen, nehmen die vermeintlichen Henker ihre Masken ab und stecken die Pistolen ein. Bei den mysteriösen Männern handelt es sich nämlich nicht um echte IS-Schergen, sondern um gemässigte syrische Rebellen der «Levant Front».
In der Rolle der Gefangenen sind für einmal die Dschihadisten selbst. Diese fordert ein Imam schliesslich auf, Reue zu zeigen. Der Tod drohe ihnen allerdings nicht: «Das ist nicht unsere Methode. Wir sind nicht böse», so die Botschaft des Geistlichen.
Das Video wurde anfangs Woche unter dem Titel «Muslime sind keine Kriminellen» auf YouTube veröffentlicht. Mit der nachgestellten Hinrichtungs-Szene wollen die Rebellen ein Zeichen gegen den Terror in Syrien setzen.
Die «Levant Front» kämpft im syrischen Bürgerkrieg sowohl gegen den IS als auch gegen das Assad-Regime. Sie kooperiert unter anderem mit der Freien Syrischen Armee, die vom Westen bei ihrem Kampf gegen den Terror unterstützt wird. (gr)