Glaubwürdigkeit der EU ist weg
Jetzt kann sich Viktor Orban die Hände reiben

Der Skandal um Eva Kaili (44) zeigt: Selbst höchste Machtkreise der EU sind nicht vor Korruption gefeit. Für Europa ist das extrem gefährlich.
Publiziert: 14.12.2022 um 06:46 Uhr
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Eva Kaili (44) soll sich von Katar für ihre politischen Dienste mindestens 600'000 Euro ausbezahlt haben lassen.
Foto: SOOC via AFP
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Samuel SchumacherAusland-Reporter

Das wars mit der Glaubwürdigkeit der EU. Die europäische Idee liegt am Boden, der moralische Mantel zerfressen von geldgierigen Blutsaugern, die sich trotz ihrer hohen Ämter keinen Deut um die Ideale des alten Kontinents gekümmert haben.

Eva Kaili (44), eine von 14 (!) Vizepräsidentinnen des EU-Parlaments, liess sich von Katar mit 600'000 Euro bestechen. Andere Parlamentarier sollen nicht minder korrupt gewesen sein. Allen gleich ist: Gegen Cash vom Golf drückten sie beide Augen zu und weibelten am Strassburger Parlamentssitz mächtig für die katarische Ölelite.

Käufliche Parlamentarier, welche die vordergründigen Antikorruptionsbemühungen der EU als heuchlerische Farce entlarven: Darüber werden sich der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban (59) und Konsorten freuen. Die EU wird ihnen nie mehr (wie gerade vergangene Woche geschehen) vorschreiben können, beim Kampf gegen die Korruption in ihren Ländern vorwärtszumachen. Ein Betrunkener kann dem Säufer das Saufen nicht verbieten.

Nicht nur für die EU, auch für Katar ist die Sache dumm gelaufen. Das EU-Parlament stand kurz davor, den Scheichs die Visumfreiheit zu gewähren. Jetzt wurde das Begehren auf Eis gelegt. Korrupte Figuren gibt es in Europa auch so schon genug.

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