Von heute Montag an können russische Bürger nicht mehr von einer erleichterten Visa-Vergabe für Reisen in Schengen-Staaten profitieren, zu denen auch die Schweiz gehört. Berichten zufolge will der Bundesrat auch die neuste EU-Strafmassnahme übernehmen und sein eigenes Visa-Abkommen mit Russland aussetzen.
Das zwischen der EU und Russland geschlossene Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergabe ist nach einem Beschluss der EU-Staaten von vergangener Woche für russische Staatsbürger nun komplett ausgesetzt, wie die «Bild» berichtet.
Ziel der verschärften Visumbestimmungen ist, dass die Zahl der Reisen von Russen nach Europa deutlich sinken soll. Zum Schengen-Raum gehören 22 EU-Staaten und 4 weitere europäische Länder.
«Erhöhte Sicherheitsrisiken»
Russische Antragsteller, die nicht aus zwingenden Gründen reisen, müssen mit längeren und gründlicheren Antragsverfahren rechnen.
Seitens der EU heisst es dazu: «Angesichts der erhöhten Sicherheitsrisiken, die sich für die EU infolge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine ergeben, sollten die Konsulate eine strikte Bewertung der Sicherheitsrisiken vornehmen. Dies könnte dazu führen, dass die Ausstellung von Visa verweigert wird und bestehende gültige Visa aufgehoben werden.»
Neu wird die Antragsgebühr für ein Visum mehr als verdoppelt. Zudem gehören mehr Dokumente vorgelegt, die Bearbeitungszeit wird länger und die Ausstellung von Visa für die mehrfache Einreise wird eingeschränkt. (kes)