Die Demonstranten riefen im Chor «Juden und Araber wollen sich nicht hassen» und «Israel, Palästina, zwei Staaten für zwei Völker». Dies teilte die Organisation «Peace Now» (Frieden Jetzt) mit.
Der damalige Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Rabin war am 4. November 1995 bei einer Friedenskundgebung von einem jüdischen Extremisten erschossen worden.
Rabin hatte den Friedensprozess mit den Palästinensern massgeblich vorangebracht. Sein Mörder Jigal Amir wollte mit dem Attentat diesen Prozess torpedieren. Nach dem jüdischen Kalender fällt der Jahrestag der Ermordung auf dieses Wochenende. Sonntag und Montag sind grosse Gedenkveranstaltungen unter anderem unter Leitung von Präsident Reuven Rivlin vorgesehen.
Seit Jahren liegt der von Rabin mitangestossene Friedensprozess auf Eis. Seit Monatsbeginn sind die anhaltenden Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern in offene Gewalt mit Dutzenden Toten umgeschlagen. Entzündet hatte sie sich am Streit um die Nutzungsrechte auf dem Juden wie Muslimen heiligen Tempelberg in Ost-Jerusalem.
Um die Lage zu entschärfen, haben sich Israel und Jordanien nun nach Angaben von US-Aussenminister John Kerry auf neue Regeln zur Nutzung des Tempelbergs verständigt. Die Einzelheiten sollte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu demnach später bekanntgeben.