Gewaltverbrechen in Regensburg (D)
Polizei veröffentlicht neue Details zur Tat

Nach der Entdeckung einer gewaltsam getöteten Frau (19) in einem Kofferraum, wurde ein Verdächtiger am Samstagabend gefasst. Offenbar handelt es sich um ihren Vorgesetzten und Ex-Freund. Derweil veröffentlichen die Behörden neue Details.
Publiziert: 07.05.2024 um 01:34 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2024 um 17:01 Uhr
Die Einfahrt zur Tiefgarage des Baumarkts in Regensburg. Hier wurde die Leiche einer 19-Jährigen gefunden.
Foto: Screenshot

Passanten eines Baumarkts in Regensburg (D) sehen am Samstag in der Tiefgarage einen Opel Corsa, der ihnen merkwürdig vorkommt: Das Seitenfenster ist eingeschlagen, alles sieht nach einem Einbruch aus.

Eine Polizeistreife schaut vorbei, kontrolliert das Auto – und macht eine fürchterliche Entdeckung: Im Kofferraum liegt eine tote 19-jährige Frau. Die Spuren deuten auf ein Gewaltverbrechen hin, sagt ein Polizeisprecher später. Gemäss «Bild» handelt es sich bei der Toten um die junge Bestatterin Marie G.* 

Ihr ungewöhnlicher Beruf machte sie in der Stadt bekannt, mehrere lokale Medien berichteten über die junge Frau. Besonders gut an ihrem Beruf gefalle ihr die Abwechslung, wird sie zitiert. «Es gibt wirklich keinen Tag, der dem anderen gleicht.» Sie habe während ihrer Ausbildung viel Feingefühl in den Gesprächen mit Angehörigen bewiesen. «Zum Leben gehört auch das Sterben. Der Tod ist etwas vollkommen Natürliches und nichts Schlimmes», sagte sie damals.

Blutspuren im Haus des Ex-Freundes gefunden

Ein Tatverdächtiger wurde gemäss Polizei am Samstagabend geschnappt. Es handelt sich um einen 55-jährigen Mann. Laut «Bild» handelt es sich dabei um den Ex-Freund von Marie G. – und ihren Vorgesetzten bei der Stadt Regensburg. Wie «Focus» am Dienstag berichtet, prüfen die Behörden derzeit Eifersucht als mögliches Tatmotiv. 

Die Polizei geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass die junge Frau im Haus des 55-Jährigen in der Oberpfalz getötet wurde. Die Ermittler haben sein Haus auf den Kopf gestellt. «Es gibt Blutspuren in seinem Haus», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg am Dienstag. Selbst kleinste DNA-Spuren an den Türen seien sichtbar ge­macht worden. «Dem Haftbefehl liegt die Annahme zugrunde, dass die Geschädigte im Haus des Beschuldigten getötet wurde», sagte Ober­staatsanwalt Thomas Rau­scher gegenüber «Bild».

Bei seiner Vernehmung habe der Mann die Tat allerdings bestritten und behauptet, die Frau habe sein Haus lebend verlassen und sei weggefahren. Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit die Vorführung des Tatverdächtigen vor einen Haftrichter, heisst es weiter.

Todesursache noch unbekannt

Wie die junge Frau aus dem bayerischen Landkreis Cham ums Leben gekommen sei, könne man noch nicht genau sagen, sagte Polizeisprecher Matthias Gröger zu deutschen Medien. Ein Suizid werde aber ausgeschlossen.

Das Auto ist auf die Eltern von Marie G. zugelassen, sie war aber häufige Benutzerin des Wagens. Die junge Frau war zuvor nicht als vermisst gemeldet worden. Wie lange das Auto in der Tiefgarage stand, ist noch unklar. Kriminaltechniker sicherten stundenlang Spuren am Auto, erst am Samstagabend wurde der Opel Corsa schliesslich abgeschleppt. 

Wie die Mediengruppe «Bayern» berichtet, hat G. am Tag ihres Todes ihr Abschlusszeugnis von der Stadt Regensburg erhalten. Sie absolvierte ihre Ausbildung mit der Bestnote 1. (neo/sam/ene)

*Name bekannt

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