Die «China Cables» genannten Papiere veröffentlichte das Internationale Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ). Eine offizielle Reaktion aus Peking auf die Offenlegung gab es am Montag zunächst nicht.
Die Unterlagen der Kommunistischen Partei Chinas belegen, dass die von Peking als «Weiterbildungseinrichtungen» in der Region Xinjiang bezeichneten Lager in Wirklichkeit abgeschottete, streng bewachte Umerziehungslager sind.
Die Dokumente widerlegen Aussagen der chinesischen Regierung, wonach der Aufenthalt in den Lagern freiwillig sei. In der Regel werden Insassen demnach mindestens ein Jahr darin inhaftiert.
Spionage auch über Chinas Botschaften und Konsulate
Nach Schätzungen sind Hunderttausende Uiguren willkürlich überwacht, festgenommen und in solche Umerziehungslager gesteckt worden.
Die Unterlagen zeigen auch, wie Uiguren gezielt überwacht und in einer Datenbank erfasst werden. Im Ausland nutzt China offenbar seine Botschaften und Konsulate, um Uiguren zu bespitzeln.
Die Unterlagen stammen aus den Jahren 2017 und 2018. Weltweit haben mehr als 75 Journalistinnen und Journalisten von 17 Medienpartnern die Dokumente ausgewertet. (kes/SDA)