Letztes Instagram-Video der ermordeten Dänin
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Terror an Touristen in Marokko:Letztes Instagram-Video der ermordeten Dänin

Getötete Touristinnen in Marokko
Zweiter Schweizer IS-Helfer festgenommen

Nach dem brutalen Mord an zwei Backpackerinnen in Marokko wurde ein weiterer Schweizer festgenommen. Er soll mit den Terroristen Kontakt gehabt haben.
Publiziert: 11.01.2019 um 09:19 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:24 Uhr
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Der Schweizer Nicholas P. wurde in Marokko verhaftet. Grund: Die Ermordung zweier Touristinnen in Marokko. P. soll Kontakt zum IS haben und unter anderem für Anschläge in der Schweiz ausgesucht worden sein, berichtet ein marokkanisches Medium.
Foto: Screenshot

Am Donnerstagmorgen wurde ein weiterer Schweizer in der marokkanischen Stadt Témara festgenommen – wegen Verbindungen zum IS. Laut der Portal «Marocain 360» soll es sich um Nicholas P., einen schweizerisch-britischen Staatsbürger mit Spitznamen «Abdelkrim» handeln. Er soll Kontakt zu Terroristen gehabt haben, die in Imlil im Atlasgebirge zwei Backpackerinnen brutal hingerichtet haben.

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) bestätigte den Bericht. Der Doppelbürger sei seit längerer Zeit in Marokko, in die Schweiz sei er in jüngerer Zeit nicht gereist, hiess es weiter.

Der Mord an den Touristinnen passierte am 17. Dezember. Maren Ueland (†28) aus Norwegen und Louisa Vesterager Jespersen (†24) aus Dänemark wurden in der Nacht die Kehlen durchgeschnitten. Die Leichen wurden im Atlasgebirge gefunden, am Fuss des Toubkal. Der höchste Berg Nordafrikas ist ein beliebtes Ziel für Wanderer.

Bereits ein Schweizer festgenommen

Grausam: Die Mörder haben die abscheuliche Bluttat auf Video aufgezeichnet. Zu sehen ist, wie eine der beiden jungen Frauen mit einem grossen Messer geköpft wird. Ausserdem wird die brutale Tat im Video von den Tätern gerechtfertigt. «Das ist die Rache für unsere Brüder in Hajine in Syrien, wo unsere Brüder kürzlich bombardiert wurden. Das sind die Köpfe der Feinde Gottes», heisst es im Hinrichtungs-Video. Behörden haben die Authentizität des Video-Material bestätigt.

Knapp zwei Wochen darauf nahm die Polizei den schweizerisch-spanischer Doppelbürger  Kevin Z.* (25) fest. Er soll die Täter unter anderem im Umgang mit Schusswaffen ausgebildet haben. (BLICK berichtete). Vor seiner Zeit in Marokko lebte Kevin (Z) in Genf, war Fan des FC Servette. Seine Mutter streitet ab, dass er mit dem grausamen Mord etwas zu tun hat: «Alles, was über ihn gesagt wird, ist eine Lüge.»

Entdeckte Koran im Gefängnis

Fakt ist: Zwischen 2007 und 2013 hatte Kevin Z. wegen Drogendelikten, Diebstahl, Einbruch und häuslicher Gewalt immer wieder Ärger mit der Polizei. In einem Jugendgefängnis sei er in Kontakt mit dem Koran gekommen.

Inzwischen wurden 18 Menschen wegen mutmasslicher Verbindungen zu der Tat festgenommen. Kevin Z. und sechs weitere standen am Montag in der marokkanischen Hauptstadt Rabat vor Gericht. Die vier Hauptverdächtigen in dem Fall waren in Marrakesch gefasst worden. Die Männer hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen. (hah/rey/SDA)

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