Getarnt mit Uniform eines Kurierdienstes
Pussy-Riot-Aktivistin Aljochina flieht aus Russland

Die Pussy-Riot-Aktivistin Maria Aljochina befindet sich nicht mehr in Russland. Das gibt ihr Anwalt bekannt. Immer wieder war sie zuvor in ihrem Heimatland festgenommen worden.
Publiziert: 11.05.2022 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2022 um 07:31 Uhr
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Maria Aljochina ist aus Russland geflohen.
Foto: PHILIPPE ROSSIER

Maria Aljochina (33), Aktivistin der Punkband Pussy Riot, hat nach Angaben ihres Anwalts trotz polizeilicher Überwachung Russland verlassen.

Aljochina befinde sich nicht mehr auf russischem Staatsgebiet, sagte ihr Anwalt Daniil Berman am Dienstagabend nach Angaben der Agentur Interfax.

Flucht in Kurierdienst-Uniform

Nach unbestätigten Berichten soll sie ihren Wohnort in der Uniform eines Kurierdienstes verlassen haben. Ihr aktueller Aufenthaltsort ist nicht bekannt.

Aljochina geriet zuletzt immer wieder mit der russischen Justiz in Konflikt. Im Zusammenhang mit Aufrufen zu Demonstrationen für den inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny (45) wurde sie im September des Vorjahres zu einem Jahr Freiheitsbeschränkung verurteilt.

Zwei Jahre Knast nach Putin-Protest

So durfte sie ihre Wohnung nachts nicht verlassen. Seit Jahresbeginn wurde sie mehrmals von den Sicherheitsbehörden unter diversen Vorwürfen aufgegriffen.

Der Fall Pussy Riot

Am 21. Februar 2012 führte Maria Aljochina (29) gemeinsam mit ihren Kolleginnen Nadeschda Tolokonnikowa (28) und Jekaterina Samuzewitsch (35) das «Punk-Gebet» in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale auf. Die Frauen betraten den Ambo der Kathedrale, dessen Betreten ohne eine ausdrückliche priesterliche Einladung für Privatpersonen nicht gestattet ist, und führten vor dem Altar ihre Performance durch. Im Lied sangen die Aktivistinnen in Sturmhauben unter anderem «Mutter Gottes, Jungfrau, verjage Putin».

Die drei Frauen wurden daraufhin verhaftet und in Untersuchungshaft gesteckt. Am 17. August 2012 wurden Aljochina und Tolokonnikowa wegen «Rowdytum» und «Aufwiegelung zu religiösem Hass» zu zwei Jahren Haft verurteilt. Samuzewitsch erhielt eine Bewährungsstrafe.

Es folgten Klagen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg, mehrere Hungerstreiks der beiden Frauen und zahlreiche Demonstrationen für ihre Freilassung auf der ganzen Welt.

Am 23. Dezember 2013 kamen die Pussy-Riot-Mitglieder frei – drei Monate vor dem regulären Ablauf der Haftstrafe. Dies, weil das russische Parlament anlässlich des 20. Jahrestags der russischen Verfassung ein vom Kreml eingebrachtes Amnestiegesetz verabschiedete und die Frauen somit von Putin begnadigt wurden.

Am 21. Februar 2012 führte Maria Aljochina (29) gemeinsam mit ihren Kolleginnen Nadeschda Tolokonnikowa (28) und Jekaterina Samuzewitsch (35) das «Punk-Gebet» in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale auf. Die Frauen betraten den Ambo der Kathedrale, dessen Betreten ohne eine ausdrückliche priesterliche Einladung für Privatpersonen nicht gestattet ist, und führten vor dem Altar ihre Performance durch. Im Lied sangen die Aktivistinnen in Sturmhauben unter anderem «Mutter Gottes, Jungfrau, verjage Putin».

Die drei Frauen wurden daraufhin verhaftet und in Untersuchungshaft gesteckt. Am 17. August 2012 wurden Aljochina und Tolokonnikowa wegen «Rowdytum» und «Aufwiegelung zu religiösem Hass» zu zwei Jahren Haft verurteilt. Samuzewitsch erhielt eine Bewährungsstrafe.

Es folgten Klagen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg, mehrere Hungerstreiks der beiden Frauen und zahlreiche Demonstrationen für ihre Freilassung auf der ganzen Welt.

Am 23. Dezember 2013 kamen die Pussy-Riot-Mitglieder frei – drei Monate vor dem regulären Ablauf der Haftstrafe. Dies, weil das russische Parlament anlässlich des 20. Jahrestags der russischen Verfassung ein vom Kreml eingebrachtes Amnestiegesetz verabschiedete und die Frauen somit von Putin begnadigt wurden.

Aljochina wurde 2012 mit ihrer Bandkollegin Nadeschda Tolokonnikowa (32) zu zwei Jahren Straflager verurteilt. Sie hatte in einer Kirche gegen Präsident Wladimir Putin (69) protestiert. (SDA/euc)


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