18 von 106 betroffenen Ländern haben demnach die Zahl der Neuinfektionen um mindestens 50 Prozent gesenkt, in 57 Ländern waren es sogar mindestens 75 Prozent. Für dieses Jahr rechnet die WHO mit etwa 214 Millionen Neuinfektionen und ungefähr 438'000 Todesfällen weltweit. Betroffen sind vor allem afrikanische Länder.
«Seit Beginn dieses Jahrhunderts haben Investitionen in Malariavorsorge und -behandlung über sechs Millionen Todesfälle verhindert», erklärte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan am Mittwoch zur Vorstellung des neuen Welt-Malaria-Reports. Demnach wurde das Millenniumsziel erreicht, die Ausbreitung von Malaria bis 2015 weltweit zu stoppen und den Trend umzukehren.
Dabei waren vor allem effektive und günstige Mittel erfolgreich: So seien in den letzten 15 Jahren fast eine Milliarde mit Insektiziden behandelte Moskitonetze in Afrika südlich der Sahara verteilt worden, hiess es. Der Malariaerreger wird von infizierten Moskitos verbreitet.
In der Region Afrika registrierte die WHO in diesem Jahr 88 Prozent aller Neuinfektionen und 90 Prozent der Todesfälle. Die Tropenkrankheit ist eine der Haupttodesursachen in Entwicklungsländern. In vielen stark betroffenen Ländern erschweren schlechte Gesundheitssysteme Fortschritte bei der Malaria-Kontrolle oder es fehlt noch immer an präparierten Moskitonetzen.
Zudem gibt es neue Herausforderungen bei der Bekämpfung von Malaria. «In vielen Ländern wird der Fortschritt durch die schnelle Entwicklung und Ausbreitung von Resistenzen bei Moskitos gegen Insektizide gefährdet», erklärte Pedro Alonso, Direktor des WHO-Weltmalariaprogramms. Auch Resistenzen gegen Medikamente könnten demnach die jüngsten Erfolge gefährden.
Als erstes Land in Südasien sind die Malediven offiziell frei von Malaria. Das hatte ein WHO-Repräsentant in der Hauptstadt Malé am Dienstag mitgeteilt. Schon seit drei Jahrzehnten sei in dem Inselstaat im Indischen Ozean kein Fall der Tropenkrankheit mehr registriert worden.