Gesundheit
Bluthochdruck betrifft bei Ehepaaren oft beide Partner

Leidet ein Ehepartner an Bluthochdruck, ist das oft auch beim zweiten der Fall. Diese gesundheitliche Verbindung zeigte ein US-Wissenschaftsteam in einer Studie, die im Journal des amerikanischen Herzverbandes (Jaha) erschienen ist.
Publiziert: 06.01.2024 um 10:38 Uhr
Bluthochdruck trifft bei Ehepaaren oft beide Partner, wie eine neue Studie zeigt. (Symbolbild)
Foto: GAETAN BALLY

«Bluthochdruck ist bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters bekanntermassen weit verbreitet, aber wir waren überrascht, dass bei vielen älteren Ehepaaren in den USA, England, China und Indien sowohl der Ehemann als auch die Ehefrau hohen Blutdruck hatten», wurde der leitende Studienautor Chihua Li von der Abteilung für Epidemiologie der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health (Baltimore/USA) im Deutschen Ärzteblatt zitiert. «So hatten zum Beispiel in den USA bei mehr als 35 Prozent der Paare über 50 Jahre beide Ehepartner hohen Blutdruck.»

Die Ähnlichkeit wichtiger gesundheitlicher Parameter zwischen langjährigen Ehepartnern, was Gesundheit und Krankheit betrifft, ist seit langem bekannt. Erstmals haben die Studienautoren aber diesen Effekt für einen der wichtigsten Risikofaktoren in Sachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in ganz unterschiedlichen Ländern und Weltregionen belegt.

Chihua Li und seine Co-Autoren analysierten im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit die Blutdruckmesswerte von rund 33'000 Paaren aus den USA, Grossbritannien, China und Indien ausgewertet. Es handelte sich um heterosexuelle Partnerschaften mit gemeinsamen Haushalt.

Bei der Auswertung zeigte sich eine hohe «Übereinstimmung» zwischen den Ehepartnern, was die Häufigkeit von Bluthochdruck betraf: In Grossbritannien hatten 47 Prozent der Ehepaare «gemeinschaftlichen» Bluthochdruck, in den USA 38 Prozent, in China 21 Prozent und in Indien 20 Prozent.

Litt der Ehemann an Bluthochdruck, wiesen in den USA und in Grossbritannien deren Frauen um neun Prozent häufiger ebenfalls Bluthochdruck auf als Frauen von Männern ohne Bluthochdruck. In Indien (plus 19 Prozent) und in China (plus 26 Prozent) war diese Verbindung noch höher.

Die Studienergebnisse könnten jedenfalls der Ausgangspunkt für eine bessere Diagnose und Behandlung der Hypertonie darstellen: So könnte bei Feststellung von Bluthochdruck bei einem Ehepartner auch gleich abgeklärt werden, ob nicht auch der zweite betroffen ist, wie die Forschenden vorschlagen. Bluthochdruck hat aber auch viel mit dem Lebensstil - mit Ernährung (Salzkonsum), körperlicher Inaktivität, Stress und anderen Faktoren - zu tun. Auch hier könnte quasi eine «Paartherapie» ansetzen.

(SDA)

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