Kommts zum grossen Knall vor den Olympischen Winterspielen nächstes Jahr in Peking? Die sind im Februar 2022 geplant. Doch die USA wollen gemäss dem US-Aussenministerium Gespräche mit «ähnlich denkenden Ländern» über einen möglichen Boykott der Olympischen Winterspiele in China führen. Grund sind die Menschenrechtsverletzungen, welche Peking vorgeworfen werden.
Das US-Aussenministerium bestätigte Gesprächspläne mit Verbündeten über einen möglichen Boykott. Sprecher Ned Price (38) sagte am Dienstag, die Regierung von US-Präsident Joe Biden (78) sei in Beratungen mit ähnlich denkenden Ländern auf der ganzen Welt, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
Noch keine laufenden Gespräche
«Die Spiele sind noch einige Zeit entfernt. Ich würde keinen Zeitplan festlegen wollen, aber diese Diskussionen sind im Gange», sagte Price. «Das ist etwas, das wir sicherlich diskutieren wollen, und es ist sicher etwas, bei dem wir das Verständnis haben, dass ein koordiniertes Vorgehen nicht nur in unserem, sondern auch in dem Interesse unserer Verbündeten und Partner ist.»
In Reaktion auf Medienberichte über bereits laufende Gespräche stellte ein hochrangiger Beamter des Aussenministeriums klar, dass sich die USA derzeit nicht in entsprechenden Gesprächen befänden. «Unsere Position zu Olympia 2022 hat sich nicht verändert. Wir haben keine Diskussionen gehabt und haben keine Diskussionen über jedweden gemeinsamen Boykott mit Verbündeten und Partnern», hiess es.
Olympisches Komitee weist Boykott-Forderungen zurück
Die USA werfen China Menschenrechtsverletzungen vor. Im Februar hatte ein Bündnis von 180 internationalen Menschenrechtsgruppen und Vertretern von Minderheiten in China die Staatengemeinschaft aufgefordert, nicht an den Spielen im Februar 2022 teilzunehmen. «Alles andere wird als Unterstützung der autoritären Herrschaft und der unverhohlenen Missachtung von Bürger- und Menschenrechten durch die Kommunistische Partei Chinas angesehen», hiess es in einem offenen Brief des Bündnisses.
Sieben republikanische US-Senatoren riefen daraufhin dazu auf, Peking die Spiele zu entziehen. Sie verwiesen auf die Verfolgung von Uiguren und Tibetern sowie Chinas Drohungen gegenüber Taiwan. Der Senator Rick Scott (68) brachte dazu eine Resolution im Senat ein.
Das Internationale Olympische Komitee hat alle Boykott-Forderungen zuletzt zurückgewiesen. Im März sagte der deutsche Präsident Thomas Bach (67), dass ein Boykott die «falsche Antwort auf solche Fragen» sei. (SDA/kes)