Ein grosser Tag für einen kleinen Jungen. Reed Sutley feiert mit seinen vier besten Freunden seinen Geburtstag. Es gibt Kuchen, kleine Geschenke und einen Ausflug in die kanadischen Wälder. Dort wartet wohl eins der geschmacklosesten Geburtstagsgeschenke auf den 9-Jährigen: Reed darf seinen ersten Bären abknallen.
Es ist ein leichtes Ziel. Ausgelegte Köder haben gleich mehrere Bären angelockt. Friedlich tummeln sie sich unter dem Jagdsitz. Vater Sutley drückt seinem Sohn ein Gewehr in die Hand. Er gibt seinem Schützling noch letzte Anweisungen, dann fällt der Schuss.
«Reed hat seinen ersten Bären mit einem perfekten Treffer erlegt», schreibt der stolze Vater vor wenigen Tagen zu einem Youtube-Video, das den Abschuss dokumentiert.
Applaus gibts dafür nicht. Viel eher rollt ein Shitstorm über die jagdhungrige Familie.
Ärger könnte es auch mit der kanadischen Justiz geben. Auf öffentlichem Grund ist der Abschuss von Bären nämlich nur mit Jagdschein und ab einem Mindestalter von zwölf Jahren erlaubt. Auf Verstösse droht eine Busse von mehreren Tausend Franken.
Papa Sutley winkt ab. Die Geburtstagsparty habe auf Privatgrund stattgefunden. Und der kleine Reed hat bereits Blut geleckt. Im Video hört man ihn sagen: «Wir haben acht Bären gesehen, einer ist tot, die anderen sieben holen wir uns noch.» (mad)