Gericht ordnet Verkauf von Vermögenswerten an
US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones vor dem Ende?

Der rechte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones muss persönliche Vermögenswerte liquidieren, um Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe zu bezahlen. Jones warnt jetzt vor dem Ende seiner «Infowars»-Webseite.
Publiziert: 15.06.2024 um 02:41 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2024 um 02:51 Uhr
Alex Jones, Verschwörungsideologe aus den USA, zeigt in eine Kamera, als er das Bundesgericht während einer Mittagspause in einer Konkursanhörung verlässt.
Foto: DAVID J. PHILLIP
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AFPAgence France Presse

In den USA hat ein Gericht der Liquidation eines grossen Teils des Vermögens des ultrarechten Verschwörungstheoretikers Alex Jones (50) zugestimmt. Der Richter an einem Insolvenzgericht in Houston im Bundesstaat Texas erlaubte es in einem Urteil am Freitag Gerichtsunterlagen zufolge, das Privatinsolvenzverfahren des zu Schadensersatz in Milliardenhöhe verurteilten Jones in eine Liquidation umzuwandeln. Unklar blieb demnach zunächst, ob auch das Unternehmen hinter Jones' rechtsgerichteter Website «Infowars» aufgelöst wird.

Aus dem Urteil folgt, dass Jones unter anderem eine Ranch im Wert von rund 2,8 Millionen Dollar (2,5 Millionen Franken) verkaufen muss. Von der Liquidation ausgenommen sind Berichten zufolge hingegen Vermögenswerte wie Jones' Privathaus in der Gegend um die texanische Hauptstadt Austin. Insgesamt verfügt Jones den jüngsten Gerichtsunterlagen zufolge über ein Privatvermögen von rund neun Millionen Dollar.

Sandy-Hook-Massaker

Jones, Radiomoderator und Gründer von «Infowars», war im Jahr 2022 wegen Falschbehauptungen zum Blutbad an der Sandy-Hook-Grundschule im Jahr 2012 mit 26 Toten in mehreren Prozessen zu Schadenersatz in Höhe von insgesamt knapp 1,5 Milliarden Dollar (mehr als 1,34 Milliarden Franken) verurteilt worden. Das Geld schuldet er unter anderem mehreren Eltern, deren Kinder bei dem Massaker getötet worden waren.

Jones hatte über Jahre behauptet, das Schulmassaker in der Stadt Newtown im Bundesstaat Connecticut habe gar nicht stattgefunden. Es sei vielmehr vorgetäuscht worden, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen.

«Infowars» vor dem Aus?

Der in rechtsradikalen Kreisen sehr einflussreiche Jones hat mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien – und insbesondere mit dem Verkauf von Produkten wie Nahrungsergänzungsmitteln und Schutzwesten – viel Geld verdient und einen grossen Kreis von Anhängern. Jones ist als Unterstützer des früheren US-Präsidenten Donald Trump (78) bekannt.

Ob Jones' Unternehmen aufgelöst werden und er selbst somit die Kontrolle darüber verliert, blieb nach dem Urteil zunächst unklar. Vor der Entscheidung hatte Jones selbst Journalisten gesagt, diese bedeute «wahrscheinlich sehr, sehr bald das Ende von ‹Infowars›». Sein «Kampf gegen die Tyrannei» habe aber gerade erst begonnen. Am Freitag war auf der Website von «Infowars» zu lesen, es könne sich um dessen «letzte Übertragung» handeln.

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