Es war einer der tragischsten Flugzeugabstürze des letzten Jahrzehnts: Die Boeing-777 der Malaysia Airlines startet am 17. Juli 2014 vom Flughafen Schiphol (Niederlanden) aus nach Kuala Lumpur. Über dem Konfliktgebiet im Osten der Ukraine wird der Flieger dann von einer Rakete abgeschossen. Alle 298 Personen an Bord sterben, unter ihnen fast 200 Niederländer.
Im Mai 2018 war nach internationalen Ermittlungen klar: Die Rakete kam aus Russland und war von prorussischen Rebellen abgefeuert worden.
Nun reagiert die Niederlande: Sie verklagt Russland vor dem europäischen Menschenrechtsgerichtshof wegen seiner Rolle beim Abschuss, wie die Regierung am Freitag in Den Haag mitteilte.
Moskau weist jegliche Mitverantwortung strikt zurück
«Gerechtigkeit für die 298 Opfer beim Abschuss von Flug MH17 und ihre Angehörigen ist und bleibt die höchste Priorität des Kabinetts», erklärte Aussenminister Stef Blok (55) in Den Haag. Mit der sogenannten Staaten-Klage will die Regierung die Angehörigen unterstützen. Die hatten bereits zuvor ebenfalls Klage bei dem Gericht gegen Russland eingereicht.
Vor einem Strafgericht in den Niederlanden läuft bereits ein Strafprozess gegen vier Hauptverdächtige, drei Russen und ein Ukrainer. Moskau weist jegliche Mitverantwortung strikt zurück. (sib/SDA)