Am 14. Dezember 2008 wird Muntazer al-Zaidi zum Helden der Irakkrieg-Gegner: Der irakische Journalist zieht an einer Pressekonferenz in Bagdad einen Schuh nach dem anderen aus und bewirft den damaligen US-Präsidenten George W. Bush damit. «Das ist ein Abschiedskuss, du Hund», ruft al-Zaidi zornig. «Dies ist von den Witwen, Waisen und allen, die im Irak getötet worden sind.» Dann ringen ihn die Bodyguards nieder.
Jetzt, zehn Jahre später nach seinem ikonischen Schuhwurf, sorgt al-Zaidi (39) wieder für Aufsehen: Wie «Buzzfeed» berichtet, kandidiert er für das nationale Parlament im Irak. Wie sein politisches Programm aussieht, ist noch nicht bekannt. Sollte al-Zaidi am 12. Mai gewählt werden, wird er die Zukunft seines Landes mitbestimmen und den nächsten Präsidenten des Irak wählen können.
Der Journalist wurde nach seiner Schuh-Attacke zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Nach neun Monaten kam er wieder frei – wegen guter Führung. Er verliess den Irak für zwei Jahre. 2011 kehrte er zurück und arbeitete für die «al-Zaidi Foundation», deren Ziel es ist, ein «sicheres Umfeld für die Kinder zu finden, die während der US-Besetzung des Irak ihre Kinder verloren haben». (rey)