Im Jemen sind in der Hauptstadt Sanaa nach Angaben der Huthi-Rebellen mindestens 85 Menschen bei einer Massenpanik ums Leben gekommen. Über 300 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte ein Mitarbeiter der Gesundheitsorganisation der Rebellen am Donnerstagmorgen mit.
Nach Angaben der Huthi-Rebellen war der Tumult während einer Wohltätigkeitsaktion ausgebrochen. Händler hätten Geld an die Menge verteilt, woraufhin es zu dem wilden Gedränge kam.
Zahlreiche Leichen liegen aufgereiht am Boden
In Videos, die die Szenen nach dem Vorfall zeigen sollen, lagen zahlreiche Leichen aufgereiht am Boden. Die genauen Hintergründe wie auch die genaue Zahl der Todesopfer blieben zunächst unklar. Die Tragödie soll sich an einem Verteilpunkt für Spenden zugetragen haben.
Der Vorsitzende des Hohen Politischen Rats, Mahdi al-Maschat (37), forderte eine Aufklärung des Vorfalls. Ein dafür bestimmter Ausschuss traf laut eines Saba-Berichts noch am Abend am Ort des Vorfalls ein.
Der seit 2014 andauernde Bürgerkrieg im Jemen wird von der UNO als die weltweit schlimmste humanitäre Krise eingestuft. Im Konflikt stehen sich die Truppen des ins Exil geflüchteten sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi (77) und die schiitischen Huthi-Rebellen gegenüber. Die Regierungstruppen werden von einem Militärbündnis unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt, die Huthi-Rebellen haben die Rückendeckung des Iran. Zuletzt hatte es Annäherungen zwischen den Kriegsparteien gegeben. (SDA/AFP)