Insgesamt 59 Stück der berüchtigten Tomahawk-Raketen haben die USA bei einem Angriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt Al-Shayrat vergangene Nacht abgefeuert. Laut dem Pentagon kam es durch die Raketeneinschläge zu erheblichen Schäden an den Ziel-Objekten. Auch sollen mehrere Menschen getötet worden sein.
Seit dem zweiten Golfkrieg 1991 gegen den Irak setzen die USA auf die Marschflugkörper des amerikanischen Rüstungskonzerns Raytheon. Laut US-Navy wurden sie seither immer wieder für Angriffe aus der Entfernung genutzt. Tomahawk-Raketen können dank Satelliten-Navigation Ziele in bis zu 2500 Kilometern Entfernung mit grösster Genauigkeit zerstören.
«Das ist genau diese Art von Angriffen, wofür die Tomahawks entwickelt wurden», sagt der frühere Oberstleutnant der US-Army, Rick Francona, zum Angriff in Syrien gegenüber «CNN». Der grosse Vorteil des Angriffs mit den Raketen: Anders als bei Luftschlägen mit Kampfjets wird keine Crew grossen Risiken ausgesetzt.
Totale Zerstörung für 1,5 Millionen Franken
Die präzisen Sprengkörper können mittels Vertical Launching System senkrecht von Kreuzern, Zerstörern oder U-Booten abgefeuert werden. Eine einzelne Rakete ist rund sechs Meter lang, 50 Zentimeter breit und knapp eineinhalb Tonnen schwer. Alleine die Sprengstoff-Bestückung wiegt bereits gegen 500 Kilo. Das US-Militär verfügt über mehrere verschiedene zerstörerische Aufsätze: Neben massiv gepanzerten Objekten können so auch grössere Flächen vom Umfang eines Fussballfeldes angegriffen werden.
Wenn gegnerische Einheiten die Tomahawk-Raketen registrieren, ist es meist bereits zu spät. Mit bis zu 880 Kilometern pro Stunde rasen die Marschflugkörper auf ihre Ziele zu. Wegen ihrer tiefen Flughöhe sind die Raketen zudem von Radars und Raketen-Abwehrsystemen kaum zu orten.
Allerdings hat die effiziente Waffe auch ihren Preis: Laut «The Economist» muss das US-Militär für eine einzige Rakete umgerechnet über 1,5 Millionen Franken hinblättern. (cat)