Auf einen Blick
- Chinesische Kriminelle entnahmen Thailänderinnen unter Zwang Eizellen in Georgien
- Frauen wurden mit Hormonen behandelt und monatlich Eizellen entnommen
- Vier Personen festgenommen, rund 100 Frauen betroffen
Bei diesem Fall läuft es einem kalt den Rücken hinunter: Eine Bande chinesischer Krimineller entnahm rund 100 Thailänderinnen über Monate unter Zwang ihre Eizellen. Dies durch invasive Methoden, die hohe Gesundheitsrisiken mit sich bringen.
Jetzt gelang drei Frauen die Flucht. Im Gespräch mit dem thailändischen Nachrichtenportal «The Nation» gerät nach und nach der Horror an die Oberfläche, der sich in einem Häuserkomplex in Georgien abgespielt hat.
Eizellenentnahme «mit Maschinen»
Eine der Betroffenen schilderte nach ihrer Rettung, welchen Horror sie durchstehen musste. Na* reiste über Armenien nach Georgien ein, wo sie kurz nach ihrer Ankunft mit rund 60 anderen Frauen, die sich teils in sehr schlechtem Gesundheitszustand befanden, in einem Haus untergebracht wurde. Später wurde die Thailänderin in ein zweites Haus geführt – erneut traf sie auf weitere Landsfrauen. Na dachte zunächst, die Frauen würden legale Verträge bekommen, um Leihmütter für osteuropäische Paare zu werden. Sie habe sich auf einen entsprechenden Social-Media-Aufruf hin gemeldet. Ihnen wurden für den Job Löhne zwischen 11'000 und 16'000 Franken versprochen.
Aus der anfänglichen Hoffnung auf ein besseres Leben wurde nichts. Auf dem Grundstück, das sich später als «menschliche Eizellenfarm» entpuppte, wurden die Frauen mit Hormonen gemästet. Die Substanzen sollten ihre Eierstöcke stimulieren – bevor sie einmal im Monat betäubt und ihnen die Eizellen «mit einer Maschine» entfernt wurden.
Perfide: Die Peiniger nahmen den Frauen ihre Pässe weg und sagten ihnen, zu Hause würden ihnen hohe Strafen drohen. «Wir versuchten Leute zu Hause zu alarmieren», sagt Na. Gegen eine Zahlung von rund 2000 Franken konnte sich sie sich schliesslich freikaufen.
Untersuchung eingeleitet
Es wird vermutet, dass die Eizellen später illegal an Paare mit Kinderwunsch weiterverkauft werden. Geld bekamen die Opfer keines.
Am 6. Februar leitete das georgische Innenministerium laut eigenen Angaben eine Untersuchung zu den Vorwürfen des Menschenhandels ein. Vier Personen wurden laut den Behörden festgenommen.
* Name geändert