116 Millionen Dollar der Strafgelder fliessen in die Schweiz, bestätigte der zuständige Richter am Montag in New York. Die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) hatte im Zusammenhang mit dem internationalen Korruptionsverfahren um den brasilianischen Erdölkonzern Petrobras den brasilianischen Baukonzern Odebrecht und eine seiner Tochtergesellschaften verurteilt. Sie forderte eine Zahlung von über 200 Millionen Franken.
Mit 2,4 Milliarden Dollar geht der Grossteil der im Rahmen eines Vergleichs mit den Justizbehörden mehrerer Länder festgelegten Strafe nach Brasilien. 116 Millionen Dollar fliessen an die Schweizer und 93 Millionen an die US-Behörden.
Schuldbekenntnis
Odebrecht und seine Petrochemie-Tochter Braskem hatten bereits im Dezember ein Schuldbekenntnis in dem international koordinierten Verfahren abgegeben.
Zunächst war eine höhere Strafe angesetzt worden, Odebrecht hatte sich jedoch mit dem Argument gewehrt, nicht mehr als den nun beschlossenen Betrag stemmen zu können.
Der Konzern soll Beamte in zwölf Ländern - vor allem in Lateinamerika - mit insgesamt rund 780 Millionen Dollar geschmiert haben, um Regierungsaufträge zu erhalten. Zum Teil sollen die Mittel über US-Banken geflossen sein.
Ermittlungen gegen neun Minister
Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hatte erst vergangene Woche grünes Licht für Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts gegen neun Minister des konservativen Präsidenten Michel Temer gegeben.
Zudem wurde die Immunität von mehreren Dutzend Abgeordneten und Senatsmitgliedern sowie drei Gouverneuren aufgehoben, um deren mutmassliche Verstrickung in das Korruptionsnetz von Odebrecht zu untersuchen. (SDA)