Geld aus Russland?
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Salvinis Lega

Vertreter der italienischen Regierungspartei Lega sollen mit Personen im Umfeld des Kremls über Walkampfhilfe aus Russland verhandelt haben. Jetzt werden die Vorwürfe untersucht.
Publiziert: 11.07.2019 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2019 um 11:36 Uhr
Der italienische Innenminister Matteo Salvini am Dienstag bei der Schliessung eines Empfangszentrums für Asylsuchende auf Sizilien.
Foto: AFP

Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen angeblicher Verhandlungen zwischen Vertretern von Italiens rechter Regierungspartei Lega um den italienischen Innenminister Matteo Salvini und kremlnahen Personen eingeleitet.

Der Verdacht lautet auf internationale Korruption, wie italienische Medien berichteten. Die Ermittlungen betreffen den ehemaligen Pressesprecher Salvinis, Gianluca Savoini, der als Russland-Experte gilt. Einige Personen seien bereits befragt worden, verlautete in Mailand.

Klage gegen «BuzzFeed»

Salvini kündigte eine Klage gegen die Website «BuzzFeed» an, die die angebliche Mitschrift eines geheimen Treffens zwischen Salvini-Vertrauten und russischen Vertretern in Moskau veröffentlicht hat.

Bei dem Treffen soll es darum gegangen sein, wie Millionen Dollar aus Russland verdeckt an Salvinis Lega geschleust werden können. «Europas meistgewählte Partei ist unangenehm: Das ist offenkundig», kommentierte Salvini die Eröffnung der Untersuchung in Mailand auf Facebook. Salvini ist seit 2013 Chef der rechtsradikalen Lega.

Die Ermittlungen gegen die Lega sorgen für Aufregung. «Das ist ein enormer Skandal», kommentierte Ex-Premier Paolo Gentiloni. Oppositionsparteien riefen Salvini aus, vor dem Parlament zu dem Skandal Stellung zu nehmen. (SDA)

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