Der Geisterfahrer Francisco G.* (66) ist auf freiem Fuss! Das entschied ein spanischer Richter am Freitagabend, so spanische Medien. Jedoch dürfe er auf spanischem Gebiet kein Auto mehr fahren. Der 66-Jährige werde sich wegen «rücksichtslosen Fahrens» verantworten müssen.
Der Mann, der sowohl den Schweizer als auch den spanischen Pass besitzt, lieferte sich am Donnerstag eine Verfolgungsjagd mit spanischen Polizisten – diese endete in einem Unfall. Zuvor bretterte er 30 Kilometer über die Autobahn – als Geisterfahrer.
Am Unfallort machte die Polizei dann eine schaurige Entdeckung: Auf dem Beifahrersitz fanden die Beamten den toten Schweizers Fredy P.* (†88). Er war sorgfältig in eine Decke gewickelt und angeschnallt.
Mumifizierte Leiche auf dem Beifahrersitz
Der Geruch, der aus dem Auto kam, sei unerträglich gewesen, so die Polizisten. Der Grund: Der fortgeschrittene Verwesungszustand der Leiche. Denn: Fredy P. ist bereits über zwei Wochen tot. Einige Körperteile seien bereits mumifiziert gewesen.
Was zunächst nach einem Verbrechen aussah, entpuppte sich als Liebesgeschichte. Blick-Recherchen zeigten: Die beiden waren ein Liebespaar und brannten wohl schon vor Monaten durch, um auf einen letzten gemeinsamen Roadtrip zu gehen. Fredy P. (†88) sei schwer krank gewesen, wie eine Zürcher Nachbarin der beiden erzählte.
«Es ging ihm sehr, sehr schlecht. Er war dement», so die Bekannte. Obwohl der 66-Jährige Partner immer mehr Mühe hatte, den kranken Mann zu pflegen, wollte das Paar unter keinen Umständen getrennt werden. «Die beiden waren immer so lieb miteinander.»
Letzte gemeinsame Liebes-Reise
Vor gut einem halben Jahr ging es dann nicht mehr, so die Nachbarin weiter. Fredy P., der gut 20 Jahre älter ist als sein Mann, musste in eine medizinische Pflegeeinrichtung. «Das hat aber gar nicht gut funktioniert, die beiden zu trennen.»
Francisco G. holte seinen Mann aus der Einrichtung, hatte ihn regelrecht «entführt». Die beiden Männer stiegen in ihr Auto – und wurden nicht mehr gesehen. «Die Polizei war hier und hat sich nach ihrem Aufenthaltsort erkundigt», so die alte Dame. Aber das habe niemand gewusst. «Die sind zusammen durchgebrannt.»
Wo sich das Paar in den letzten Monaten herumtrieb, wird nun abgeklärt. In spanischen Medien ist die Rede von Italien, Frankreich und Spanien. Die Leiche von Fredy P. befinde sich in der Rechtsmedizin, jedoch geht man davon aus, dass er seiner schweren Krankheit erlegen ist. (aua)
*Namen geändert