Geisel Tori Johnson (†34) war der Chef des Lindt-Cafés
Er starb, als er nach der Waffe des Täters griff

Tori Johnson (†34) war Manager des Lindt-Cafés am Martin Place. Nun ist er tot. Weil er nicht länger ohnmächtig dem Geiselnehmer Man Haron Monis ausgeliefert sein wollte.
Publiziert: 16.12.2014 um 00:35 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:17 Uhr
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Während der Stürmung des Cafés: Geiseln bringen sich in Sicherheit.
Foto: Keystone

16 Stunden hielt Man Haron Monis (50) Geiseln in seiner Gewalt. Während er Angestellte und Kunden im Lindt-Café am Martin Place in Sydney terrorisiert, belagert ein Grossaufgebot der Polizei das beliebte Kaffee-Haus.

Unter den Geiseln ist auch Tori Johnson (†34). Seit über zwei Jahren ist er Geschäftsführer des Lindt-Cafés. Immer wieder werden er und seine Mitgefangen von Monis mit einer abgesägten Schrotflinte bedroht.

Als gegen 2 Uhr morgens Ortszeit (16 Uhr Schweizer Zeit) Monis eingenickt zu sein scheint, reagiert Johnson. Er versucht, dem Geiselnehmer die Waffe zu entreissen.

Im einsetzenden Chaos können etliche Geiseln flüchten. Doch das Handgemenge bezahlt Johnson mit seinem Leben. Er ist einer der toten Geiseln.

Als die Polizei den Tumult und die Schüsse im Innern hört, schlägt sie zu. Die Folge: Geiselnehmer Monis ist tot. Ebenso Katrina Dawson (38), eine Anwältin und dreifache Mutter. Sie stirbt an einem Herzinfarkt auf dem Weg ins Krankenhaus.

Vier Frauen und ein Polizist mit Schrotkugel-Verletzungen im Gesicht wurden ins Spital gebracht. Ihre Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich.

«Tori war ein toller Typ», erinnert sich ein Ex-Kollege auf «ABC». Australische Medien feiern Tori als Held. Mit seinem Eingreifen hat er vielleicht ein grösseres Blutbad verhindert. (ent)

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