Die Finanzminister der betroffenen Staaten hoben ihre Allianz als Gegengewicht zur G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer aus der Taufe. Als eine ihrer ersten Massnahmen beschlossen die V20 die Einrichtung eines Versicherungsmechanismus gegen extreme Wetterphänomene und Naturkatastrophen, der aus privaten und öffentlichen Quellen finanziert werden soll.
Der Gruppe gehören einige der ärmsten und kleinsten Staaten der Welt an, zu ihrem ersten Präsidenten bestimmte sie den philippinischen Finanzminister Cesar Purisima. Er warnte, ohne einen effektiven weltumspannenden Kampf gegen den Klimawandel kämen alleine auf die V20 bis 2030 Kosten von 400 Milliarden Dollar zu.
Für ihr Eröffnungstreffen wählten die V20 bewusst Lima. Dort finden in dieser Woche auch die Jahrestreffen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) statt.
In einer Erklärung hiess es, die V20 seien «Heimat von fast 700 Millionen Menschen, und wir sind vereint in unserer geteilten Verletzlichkeit und Gefährdung durch den Klimawandel.» Das V in dem Namen steht für Verletzlichkeit (vulnerability).
Im Dezember findet in Paris der Weltklimagipfel statt, bei dem ein neues bindendes Abkommen zur Reduzierung der CO2-Emissionen verabschiedet werden soll. Ziel ist es, so die Temperaturerhöhung bis Ende des Jahrhunderts auf zwei Grad zu begrenzen.
UNO-Klimachefin Christiana Figueres drängte die G20-Staaten am Donnerstag, die V20 kräftig finanziell zu unterstützen. «Klimawandel ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch ein grundlegendes Wirtschaftsproblem, für das finanzielle Lösungen gebraucht werden.»
Die Mitglieder der V20-Gruppe sind Afghanistan, Äthiopien, Bangladesch, Barbados, Bhutan, Costa Rica, Ghana, Kenia, Kiribati, Madagaskar, die Malediven, Nepal, Osttimor, die Philippinen, Ruanda, St. Lucia, Tansania, Tuvalu, Vanuatu und Vietnam.