Gegen Verschwendung
Restaurant büsst Gäste, die nicht aufessen

Wer im deutschen Restaurant «Yuoki» nicht aufisst, wird gebüsst. Der Wirt will damit die Lebensmittel-Verschwendung eindämmen. Er ist mit dieser Regelung nicht alleine.
Publiziert: 16.08.2016 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:17 Uhr
Foto: StockFood

Der deutsche Gastronom Guoyu Luan kommt aus einer nicht so reichen Familie. Zuhause ging man immer sehr sparsam mit Lebensmitteln um. Die Sparsamkeit lohnte sich offenbar. Heute führt er in Stuttgart das «Yuoki», ein bekanntes asiatisches Restaurant.

Seine Lehren aus der Kindheit nutzt der tüchtige Geschäftsmann auch in seinem Restaurant an. Wie in den meisten asiatischen Restaurants bietet auch Luan ein «All you can eat»-Angebot an. Bei ihm heisst es «Taste 120»: Innerhalb von 120 Minuten darf ein Gast so viel essen, wie er will. 

Fünf Gerichte sind pro Gast erlaubt. Gegessen darf jedoch mehr. Wer aber seinen Teller überlädt und am Ende Reste zurück lässt, bezahlt einen Euro «Strafe». Guoyu Luan will damit die Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden, wie er selbst erklärt.

Nicht alle Gäste sind glücklich

«Es heisst 'All you can eat' und nicht 'All you can wegschmeissen'. Zuhause machen die Leute das ja auch nicht», sagt er gegenüber «Spiegel». Als Gastronom wolle er keine Gäste verärgern. Manche Gäste würden jedoch das «All you can eat» ausnutzen. Bislang nahm er seit der Eröffnung des Restaurants 900 bis 1000 Euro mit der Busse ein.

Luan erzählt, dass sein «Yuoki»-Restaurant gut besucht sei und die Gäste alles aufessen. Ganz glücklich scheinen die deutschen Restaurant-Gänger jedoch mit der Regelung nicht zu sein. Auf dem Bewertungsportal Tripadvisor beschwerten sich zahlreiche Personen ähnlicher Restaurants über die Reste-Busse. 

Auch in der Schweiz gibt es Restaurants, die eine solche Regel kennen. So etwa das Patrizietta in Losone TI: Für verschwendeten Salat zahlt der Gast dort zwei Franken, ein Schnitzel wird mit 10 Franken gebüsst. Der Küchenangestellte Antonio Tafuro freut sich darüber, wie er gegenüber SRF erklärt: «So macht die Arbeit Spass. Die Gäste haben sich unsere Aktion offenbar zu Herzen genommen.» (pma)

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