Mit einem Fackelzug durch Kiew haben Nationalisten den «Tag der Verteidiger der Ukraine» begangen. Der Polizei zufolge nahmen mehrere tausend teils vermummte Anhänger rechtsextremer Vereinigungen am Freitag an dem Marsch durch die Hauptstadt teil. Sie forderten von der prowestlichen Regierung unter anderem eine Absage an den Friedensplan mit prorussischen Separatisten in der Ostukraine.
Das 2015 beschlossene Minsker Abkommen sei eine «Kapitulation gegenüber Moskau», hiess es an der Kundgebung. Am Nachmittag fand in Kiew bereits ein Marsch der rechtsnationalen Partei Swoboda mit mehreren Hundert Teilnehmern statt. In den vergangenen Jahren war es bei ähnlichen Veranstaltungen zu Zusammenstössen gekommen.
Präsident Petro Poroschenko hatte 2014 den sowjetischen «Tag des Vaterlandsverteidigers» als Zeichen des Bruchs mit Moskau umbenannt und auf den 14. Oktober verlegt. Nationalisten feiern dann die Gründung der Ukrainischen Aufstandsarmee von 1942. Sie kämpfte in einem Partisanenkrieg gegen Wehrmacht und Rote Armee.
Mitglieder des nationalistisch-rechtsextremen Nationalgarderegiments Asow gründeten unterdessen eine neue Partei. Zum Chef des «Nationalkorps» wurde der Ex-Asow-Kommandant und Abgeordnete Andrej Bilezki gewählt. Als Ziel nannte die Partei die Rückeroberung der mit russischer Hilfe abtrünnigen Separatistengebiete. (SDA)