Gefeuerter Kommunikations-Chef hatte noch viel vor
Scaramucci träumte vom Volks-Golf-Plausch mit Trump

Der gefeuerte Kommunikationschef Anthony Scaramucci hatte ein paar interessante Ideen, um die Sympathiewerte von US-Präsident Donald Trump zu steigern.
Publiziert: 03.08.2017 um 10:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:05 Uhr
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Trump sei der beste Golfer aller US-Präsidenten, so Scaramucci.
Foto: AP

Gerade mal zehn Tage war er im Amt – dann musste Anthony «The Mooch» Scaramucci (53) seinen Posten als Kommunikationsdirektor des Weissen Hauses räumen. Dabei hatte er doch so grosse Pläne, Donald Trump (71) und seine Regierung in der Öffentlichkeit in ein besseres Licht zu rücken. Das zeigt ein Memo, das CNN und andere Medien von Scaramucci erhalten und veröffentlicht haben.

Als Teil der Charme-Offensive schlägt er vor, der Präsident solle mit dem Fussvolk Bälle einlochen. «Er ist der beste Golfer aller bisherigen Präsidenten. Vielleicht könnten wir eine nationale Lotterie veranstalten, bei der man eine Runde Golf mit ihm gewinnen könnte», heisst es im Memo, das Scaramucci an seine Mitarbeiter schicken wollte. «Oder eine Benefiz-Auktion. Der Präsident hat eine lustige und unangepasste Seite, die er während des Wahlkampfs gezeigt hat.»

Auch die Beziehung zu den Medien wollte Scaramucci verbessern. «Der Präsident kann sich mit den Medien anlegen, Kommunikationsangestellte nicht.» Er bringt eine Beschwerde-Box ins Spiel, mit der Medienleute das Weisse Haus hätten kritisieren können.

Treffen mit seinem Henker geplant

Und: aus dem Weissen Haus hätten mehr positive Inhalte kommen sollen. Dafür sah Scaramucci vor, dass Trump sich mit Meinungsartikeln in Zeitungen regelmässig zu Wort meldet. Auch wollte er «moderne Lagerfeuer-Gespräche»: Live-Streams im Internet, bei denen sich der Präsident mit Kabinettsmitgliedern unterhält und Zuschauer Fragen stellen können.

Doch aus alldem wird nichts: Scaramucci ist wieder arbeitslos – nachdem er Trumps Chefstrategen Steve Bannon und den mittlerweile ebenfalls gefeuerten Stabschef Reince Priebus öffentlich beleidigt hatte.

Auch privat läuft es bei dem Ex-Banker nicht rund: Seine Frau hat die Scheidung eingereicht – kurz vor der Geburt des gemeinsamen Sohnes. Und jetzt muss er wohl 16 Millionen Dollar Steuern für den Verkauf seiner Firmenanteile zahlen. Das bleibt ihm nur erspart, wenn er einen anderen Job im Weissen Haus findet. Und danach sieht es nicht aus.

Im Memo findet sich übrigens auch eine To-do-Liste, die Scaramucci abarbeiten wollte. Ganz zuoberst steht ein Treffen mit dem neuen Stabschef John Kelly – dem Mann, der seine Entlassung angeordnet haben soll. (rey)

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