Rot, grün, blau und gelb: Wie ein gut sortierter Malkasten sieht der Stand eines Wochenmarkts im indonesischen Jakarta aus. Hier werden aber nicht Farbstifte oder Filzer angeboten, sondern lebende Tiere, kleine Küken genau genommen.
Seit einigen Jahren ist dieser umstrittene «Trend» in asiatischen Ländern zu beobachten. Die farbigen Vögel sollen vor allem Kinder-Herzen erfreuen und die Eltern dazu animieren, das Portemonnaie zu zücken.
Eingefärbt werden die Küken schon im embryonalen Zustand. Den Lege-Hennen wird mit der Nahrung Lebensmittelfarbe zugeführt. Diese ist zwar ungiftig, trotzdem stören sich viele Tierschützer am offensichtlichen Eingriff in die Natur. Sie argumentieren damit, dass Lebewesen zu Spiel-Objekten degradiert werden, die in einem Kinderzimmer eigentlich nichts zu suchen haben.
Lange hält die leuchtende Pracht indes sowieso nicht. Nach dem ersten Federwechsel sind die Küken wieder in ihrer normalen Färbung unterwegs. Und damit erlischt dann wohl auch das Interesse ihrer kleinen Besitzer. (mrt)