Gefährliches «Geschenk» für Trump
Putin will Snowden an die USA ausliefern

Laut neuesten Medienberichten soll Russlands Präsident Putin US-Whistleblower Edward Snowden an die USA ausliefern wollen. Als «Geschenk» für Donald Trump.
Publiziert: 11.02.2017 um 03:26 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 16:45 Uhr
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Bezeichnete Snowden schon lange als «Verräter»: US-Präsident Donald Trump.

Der neue US-Präsident Donald Trump lehrt Edward Snowden das Fürchten. Laut eines Berichtes von «NBC News» will Wladimir Putin den US-Whistleblower an die USA ausliefern - als «Geschenk» für den umstrittenen neuen Präsidenten. 

Snowden hatte die Überwachungspraktiken des US-Geheimdienstes NSA öffentlich gemacht. Er lebt nach einer abenteuerlichen Flucht seit Juni 2013 an einem geheimen Ort in Russland. Die USA fordern seine Auslieferung wegen Geheimnisverrats. Russland lehnte eine Abschiebung bisher ab.

Trump hatte den Whistleblower wiederholt einen «Spion» und «Verräter» genannt, der ausgeliefert werden müsse.

Gefährliches Geschenk

Doch Putins «Geschenk» sei mit Vorsicht zu geniessen, warnt der frühere Sicherheitsberater Juan Zarate. «Für Russland wäre es eine Win-Win-Situation. Sie haben von Snowden bereits die Informationen erhalten, die sie wollten. Und sie haben ihn ganz bestimmt benutzt, um die USA in Sachen Überwachung und Internet-Aktivität zu schlagen», sagte er gegenüber «NBC News».

Und hebt den Mahnfinger: «Es würde eine wärmere Beziehung signalisieren und den Wunsch nach engerer Zusammenarbeit. Aber es würde zweifelsohne auch Kontroversen schüren betreffend Überwachung in den USA, die Zukunft der Privatsphäre und die Freiheiten der Bürger in den USA.» Russlands Interessen seien offensichtlich: «Das wäre alles Musik in den Ohren Putins.»

Das Weisse Haus hat die Gerüchte bisher nicht kommentierte, sagte aber, es würde eine Rückkehr Snowdens begrüssen. Trump hatte bereits früher über Snowden getwittert: «Ich denke, er ist ein totaler Verräter, und ich würde mit ihm nicht zimperlich umgehen.» Und: «Wäre ich Präsident, Putin würde ihn ausliefern.»

Snowden weiss von nichts

Snowdens Anwalt Ben Wizner sagt, man wisse bisher nichts über eine geplante Auslieferung. «Das Team Snowden hat keine solchen Signale erhalten und sieht keinen Grund zur Beunruhigung.» (meg)

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