Gedemütigt und schikaniert
Kanadas Generalgouverneurin tritt wegen Belästigungsvorwürfen zurück

Kanadas Generalgouverneurin Julie Payette ist wegen Belästigungsvorwürfen zurückgetreten. Sie soll Mitarbeiter gedemütigt und schikaniert haben.
Publiziert: 22.01.2021 um 09:10 Uhr
Generalgouverneurin Julie Payette
Foto: Adrian Wyld

«Aus Respekt vor der Integrität meines Amtes und unserer demokratischen Institutionen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein neuer Generalgouverneur ernannt werden sollte», erklärte Payette am Donnerstag (Ortszeit). Payette war wegen eines Berichts über Schikanen am Arbeitsplatz zurückgetreten, der kurz vor der Veröffentlichung stand.

Vorwürfe über ein «giftiges» Klima in der Rideau Hall

Die unabhängige Untersuchung war von der kanadischen Regierung im Juli vergangenen Jahres angeordnet worden, als Vorwürfe über ein «giftiges» Klima in der Rideau Hall - der offiziellen Residenz der Generalgouverneurin - aufkamen. Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter im Büro der Generalgouverneurin hatten Payette vorgeworfen, Mitarbeiter schikaniert, angeschrien und öffentlich gedemütigt zu haben. Einige hätten Payettes Büro in Tränen aufgelöst verlassen.

Neben den Vorwürfen sah sich Payette ausserdem mit öffentlicher Kritik konfrontiert, weil sie auf teure Renovierungsarbeiten an der Rideau Hall bestanden hatte und sich dann weigerte, dort einzuziehen.

Der Rücktritt eines Generalgouverneurs ist beispiellos in der Geschichte Kanadas. Der Generalgouverneur ist der offizielle Repräsentant der britischen Königin Elizabeth II. in dem Commonwealth-Staat. (AFP)

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