Der Flieger von Cebu Pacific ist auf halbem Weg von Dubai nach Manila, als bei einer Passagierin unerwartet die Wehen einsetzen – fünf Wochen vor dem Termin. An Bord herrscht Aufregung.
Mithilfe von zwei zufällig mitfliegenden Krankenschwestern verwandelt die Crew den vorderen Teil des Fliegers in einen Behelfs-Kreisssaal. «Wir hörten einen halblauten Schrei und ein paar Sekunden später mehrere kleinere, herzigere Schreie. Da wussten wir, das Baby ist da», schreibt Missy Berberabe Umandal, die vergangenen Sonntag ebenfalls als Passagierin in der Maschine sass, auf Facebook. Es ist ein Mädchen und heisst Haven.
Flight Attendants füllen einen Behälter mit Mineralwasser und reinigen darin das Baby. Andere Passagiere, die mit ihren Kleinkindern unterwegs sind, versorgen das Neugeborene mit Kleidern. Kurz nach der Geburt nimmt die Mutter mit ihrem Kind wieder auf ihrem Sitz Platz.
Flüge ein Leben lang
Das Flugzeug legte einen ungeplanten Zwischenhalt im indischen Hyderabad ein, damit Mutter und Kind im Spital behandelt werden können. Die beiden sind wohlauf.
Bei Cebu Pacific ist man verzückt. Der Maître de Cabine Mark Martin sagt zum britischen «Guardian»: «Du bist Gottes Wunder in 11'000 Metern Höhe. Du wirst immer mein denkwürdigster Passagier sein.» Es sei das erste Kleinkind, das in einer ihrer Maschinen auf die Welt gekommen ist, teilt die philippinische Fluggesellschaft mit.
Dafür schenkt sie der Kleinen eine Million Bonusmeilen im Wert von fünf Millionen philippinischen Pesos (umgerechnet 103'000 Franken). Die sogenannten GetGo-Punkte im Vielfliegerprogramm der Gesellschaft verfallen nicht und sind innerhalb der Familie übertragbar.
Das sind eine Menge Tickets; einige Inlandflüge bekommt man bereits für 100 Bonusmeilen. Sprich: Klein Haven wird wohl ihr Leben lang kein Flugticket kaufen müssen – vorausgesetzt, sie beschränkt sich auf die Destinationen, die Cebu Pacific ansteuert. (rey)