Die kolumbianische Regierung will mit einer Expedition Gegenstände von «unschätzbarem Wert» aus dem Wrack der Galeone San José bergen, die 1708 mit Gold, Silber und Edelsteinen im Wert von geschätzt mehreren Milliarden Franken an Bord gesunken war.
Tauchroboter
Sieben Jahre nach der Entdeckung des vor der kolumbianischen Küste gesunkenen Schiffs werde ein Tauchroboter in die Tiefe geschickt, um den Schatz zu bergen, erklärte Kulturminister Juan David Correa (48) am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Zwischen April und Mai werde der Roboter zunächst Gegenstände ausserhalb der Galeone bergen, um zu prüfen, «wie sie reagieren, wenn sie (aus dem Wasser) kommen, und um zu verstehen, was wir tun können», um den restlichen Schatz zu bergen, erklärte Correa.
Riskante Bergung
Der Einsatz in einer Tiefe von 600 Metern werde umgerechnet mehr als 4,15 Millionen Euro kosten, umgerechnet knapp 4 Millionen Franken.
Der Roboter werde Gegenstände wie Keramik, Holzstücke und Muscheln entfernen, «ohne das Wrack zu verändern oder zu beschädigen», so Correa.
Nach drei Jahrhunderten auf dem Meeresgrund hätten viele Gegenstände «physische und chemische» Änderungen durchgemacht und könnten sich möglicherweise bei der Bergung auflösen, warnte Marineforscherin Alexandra Chadid.
Einer der wertvollsten Schätze der Geschichte
Die genaue Lage des Wracks ist geheim – so soll der archäologische Fund, der als einer der wertvollsten der Geschichte gilt, vor Schatzjägern geschützt werden.
Der 64-Kanonen-Zweidecker gehörte der spanischen Krone und wurde 1708 von britischen Seefahrern nahe Cartagena versenkt. Nur eine Handvoll der 600-köpfigen Besatzung überlebte.
Das Schiff war von der Neuen Welt zum Hof von König Philipp V. von Spanien zurückgekehrt, beladen mit Schätzen wie Truhen voller Smaragde und etwa 200 Tonnen Goldmünzen.
Streit um Schatz entbrannt
Bevor Kolumbien die Entdeckung der San José im Jahr 2015 bekannt gab, war sie bei Abenteurern schon lange begehrt. Seither tobt ein Streit darüber, wem der Schatz gehört.
Kolumbien versichert, das Schiff liege in seinem Hoheitsgebiet. Spanien besteht darauf, der Schatz gehöre ihm, weil er sich an Bord eines spanischen Schiffes befindet. Bolivien wiederum behauptet, es müsse den Schatz bekommen, weil die Spanier damals das bolivianische Volk zum Abbau der Edelmetalle gezwungen hätten. (kes/AFP)