Gaddafi-Sohn Saif al-Islam
«Er hatte pro Tag drei Frauen»

Saif al-Islam ist der zweitälteste Gaddafi-Sohn und soll der westlich orientierteste und aufgeklärteste. Das türkische Supermodel Ebru Changi weiss es besser.
Publiziert: 05.04.2011 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:38 Uhr

Er ist der schillerndste Sohn von Muammar al-Gaddafi: Saif al-Islam (38), zweitältester Gaddafi-Sprössling und, nebst Schläger-Sohn Hannibal, der im Westen bekannteste. Das Bild vom gemässigten, westlich-orientierten Gaddafi-Nachkomme verkehrte er seit Ausbruch der Revolte gleich selbst ins Gegenteil: .

Seit gestern sickern jedoch neue Gerüchte aus dem Innern des Machtzirkels der Herrscherfamilie. Die «New York Times» berichtet unter Berufung auf einen Gaddafi-Vertrauten, in Tripolis spiele sich derzeit eine wahre Palastrevolte ab: Saif al-Islam gegen seinen Bruder Mutassim.

Letzterer befehligt nicht nur die Armee, sondern soll von Vater Muammar alle Regierungsgeschäfte überwiesen bekommen haben. Saif hingegen machte zusammen mit seinem Bruder Saadi einen Schritt auf die Rebellen zu: Er werde seinen Vater ablösen und schrittweise Demokratie in Libyen einführen, liess er verlauten. Experten halten das Vorhaben für unrealistisch. Bei den Rebellen und der internationalen Gemeinschaft hat Saif verspielt. Und gegenüber seinem Wo sie sind und was sie tunhat er keinen Stich, solange dieser die Truppen hinter sich weiss.

Beziehung mit israelischer Sexbombe

Es wäre allerdings nicht das das erste Mal, dass Saif al-Islam sich gegen seinen Vater auflehnt. 2006 kritisierte er seinen Vater öffentlich. Libyen dürfe nicht zu einer der «Dschungel-Diktaturen» des Nahen Ostens verkommen. Und: Eine dynastische Folge an der Staatsspitze sei mit einer Demokratie, wie sie ihm vorschwebe, unvereinbar.

Die grossen Töne spuckte Saif freilich vom sicheren London aus. Zuvor soll er sich mit seinem Vater verworfen haben – nicht wegen seinem Demokratieverständnis, sondern wegen einer Frau.

Saif al-Islam hatte es gewagt, ein Verhältnis mit Orly Weinerman (39) anzufangen. Soapstar, Sexsymbol und ausgerechnet Israelin. Gaddafi Senior, der Israel bis heute nicht anerkennt, soll getobt und Saif sogar mit Enterbung gedroht haben.

Das Paar, so heisst es, konnte sich so nur im Ausland, etwa in Italien, treffen. Sogar eine Heirat war angeblich Thema. Nebst dem väterlichen Missfallen gab es allerdings noch ein weiteres Problem: Saif al-Islam unterhielt gleichzeitig eine Beziehung zum türkischen Supermodel Ebru Changi. Mit ihr war er seit 2005 zusammen, und zu ihr kehrte Saif schliesslich auch wieder zurück. Diese Beziehung war von Vater Gaddafi abgesegnet.

Geschäftsaufträge gegen Frauen

Ebru Changi verliess Saif dennoch im Jahr 2008. Sie habe, sagte sie gegenüber der türkischen «Hürriyet» die Nase voll gehabt, da Saif keiner Frau widerstehen konnte. «Er hatte pro Tag drei Frauen», klagte sie. «Das habe ich nicht ausgehalten.»

Glaubt man dem Supermodel, hat Saif al-Islam einen «grossartigen Sinn für Humor.» Über die Familie Gaddafi weiss sie nicht viel Gutes zu berichten. «Ich lebte in ihren Palästen, während draussen die Menschen hungerten und in Armut lebten…. Diese Familie ist verrückt!»

Saif al-Islam habe sie oft in der Türkei besucht. Dabei hätten ihn immer wieder türkische Geschäftsmänner nach Bodrum begleitet: «Sie bekamen in Libyen Aufträge und vermittelten Saif dafür Frauen.»

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