Joe Bidens (78) Europa-Trip beginnt dort, wo sein Vorgänger Donald Trump (74) für besonders viel Stirnrunzeln gesorgt hat. In mindestens acht Fettnäpfchen trat der Rüpel-Präsident bei seinem Besuch in London 2019: Er betatschte die Queen an, schlief bei ihrer Rede ein – und beleidigte den Londoner Bürgermeister.
Nun startet in Grossbritannien Bidens erste Europa-Reise als US-Präsident. In insgesamt acht Tagen plant er Treffen «mit vielen unserer engsten demokratischen Partner», wie er im Vorfeld in der «Washington Post» schrieb.
Biden: «Fähigkeit von Demokratien demonstrieren»
In diesem «Moment globaler Unsicherheit», in dem die Welt immer noch mit einer «Jahrhundert-Pandemie» kämpfe, gehe es bei dieser Reise darum, «Amerikas erneuertes Engagement für unsere Verbündeten und Partner zu erkennen und in diesem neuen Zeitalter die Fähigkeit von Demokratien zu demonstrieren, sowohl Herausforderungen zu begegnen als auch Bedrohungen abzuwehren».
Im Klartext: Biden will nach den Trump-Jahren, die für viele Verbündete schwierig waren, die Reihen gegen Russland und China schliessen. Deshalb nervt es die USA, dass die EU im vergangenen Jahr – etwa ohne Rücksprache mit Washington– ein umfassendes Investitionsabkommen mit China geschlossen hat.
Treffen mit Putin ist der Abschluss
Biden hat China als geopolitischen Rivalen aussenpolitisch besonders im Visier. Hier sendet er seit Amtsbeginn klare Signale der Stärke. Auch Deutschland schickt nun zur Unterstützung eine Fregatte ins südchinesische Meer, um Pekings Machtanspruch einzudämmen.
Auch in Sachen Russland will Biden mit den demokratischen Verbündeten eine klare Front bilden, bevor er sich am kommenden Mittwoch mit Wladimir Putin (68) in Genf trifft.
Blick zeigt Bidens Europa-Programm:
Donnerstag, 10. Juni: Biden trifft Briten-Premier Boris Johnson (56) in Cornwall (England), um die besonderen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich zu bekräftigen. Johnson hatte angesichts des Brexits unter Trump auf den Abschluss ein Freihandelsabkommens gehofft. Unterzeichnet wurde allerdings nichts.
Freitag, 11. Juni: Biden nimmt ab Freitag für drei Tage am G7-Gipfel in Cornwall teil, um an politischen Prioritäten der USA zu arbeiten. Dazu zählen vor allem die Wirtschaft und die Einheit der Verbündeten. Die Gruppe trifft sich das erste Mal seit zwei Jahren wieder persönlich.
Samstag, 12. Juni: Weitere G7-Gipfeltreffen in Cornwall und bilaterale Treffen mit anderen G7-Führern. Neben Biden und Boris Johnson sind das Angela Merkel (Deutschland), Emmanuel Macron (Frankreich), Mario Draghi (Italien), Yoshihide Suga (Japan) und Justin Trudeau (Kanada).
Sonntag, 13. Juni: Ende des G7-Gipfels. Danach werden Joe Biden und Ehefrau Jill (70) die Queen (95) auf Schloss Windsor treffen. Anschliessend reist Biden für die Nacht nach Brüssel.
Montag, 14. Juni: Biden wird die NATO-Führer treffen und ein privates Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (67) haben.
Dienstag, 15. Juni: Biden hält weitere NATO-Treffen ab und fliegt dann für die Nacht nach Genf. Hier plant er auch ein Treffen mit den Bundesräten Ignazio Cassis (60) und Guy Parmelin (61).
Mittwoch, 16. Juni: Biden trifft den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Mittwoch in der Genfer Villa La Grange. Es ist ihr erstes persönliches Treffen, seitdem Biden Präsident ist. Noch ist unklar, ob die beiden Führer nach ihren Gesprächen gemeinsam vor die Presse treten
Was passiert beim Top-Treffen in Genf? Blick hält Sie ab jetzt im Ticker auf dem Laufenden.