In der Umgebung der Landungsbrücken, etwa 1,7 Kilometer Fussweg von der Elbphilharmonie entfernt, kam es zu Strassenschlachten. Die Polizei sprach von etwa 6000 Demonstranten.
Die Polizei setzte wieder Wasserwerfer ein, um die Ausschreitungen an den Landungsbrücken unter Kontrolle zu bringen. Flaschen und Steine flogen aus Demonstrantengruppen auf Beamte.
Die Polizei meldete auch «massiven Bewurf mit Gegenständen» in der Umgebung. Reporter vor Ort beschrieben die Situation mit Worten wie «Strassenschlacht» und «Jagdszenen». Am Hotel Empire Riverside in der Nähe der Landungsbrücken wurden Scheiben eingeworfen.
Auf dem Wasser fuhren Greenpeace-Aktivisten mit Schnellbooten auf die Elbphilharmonie zu. Etwa 15 Boote näherten sich der Sperrung auf der Elbe mit hoher Geschwindigkeit. Mehrere Aktivisten sprangen rund 200 Meter vor der Elbphilharmonie ins Wasser. Dort wurden sie von der Wasserpolizei aus der Elbe geholt.
Auf der Flucht vor der Polizei hatten sich am frühen Freitagmorgen elf Anti-G20-Demonstranten schwer verletzt. Wie die Feuerwehr mitteilte, stürzten sie beim Versuch, mit einer grösseren Gruppe in Hamburg-Bahrenfeld über eine Mauer mit Absperrgitter zu klettern, aus etwa vier Metern Höhe ab, weil das Gitter unter der Last zusammengebrochen war.
Bei den Krawallen wurden nach Polizeiangaben vom Freitagabend 196 Beamte verletzt, darunter seien keine Schwerverletzten. Zur Zahl der verletzten Demonstranten konnten weder Polizei noch Feuerwehr Angaben machen. Ein Feuerwehrsprecher sagte, die Demonstranten hätten eigene Sanitäter dabei, so dass sie in vielen Fällen nicht auf fremde Hilfe angewiesen seien.
Die Polizei nahm bis Freitagabend nach eigenen Angaben 83 Gipfelgegner fest und 17 weitere in Gewahrsam. Zur Zahl der abgebrannten Autos konnte die Polizei keine Angaben machen, die Feuerwehr sprach von einigen Dutzend.
Angesichts der anhaltenden linksautonomen Krawalle forderte die Polizei der Hansestadt am Freitag Verstärkung aus anderen Bundesländern an - und erhielt sie.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wie auch Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilten die Ausschreitungen scharf. Die Krawalle beeinträchtigten auch den Ablauf des G20-Partnerprogramms.