Mit Futterzusatz gegen Klimawandel
Käsehersteller wollen den Methanausstoss verringern

Der französischer Käsehersteller Bel mit Marken wie Babybel oder Boursin hilft Landwirten dabei, den Methanausstoss pupsender Kühe zu verringern.
Publiziert: 22.11.2023 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2023 um 17:42 Uhr
Die Methanproduktion von Milchkühen kann um 30 Prozent reduziert werden.
Foto: Thomas Meier

Milchlieferanten, die ihren Kühen den Futtermittelzusatz Bovaer verabreichen, der den Methan-Ausstoss verringert, erhalten künftig eine Prämie, wie der Bel-Konzern und ein Milchbauernverband mitteilten. Methan ist neben Kohlendioxid das wichtigste Treibhausgas und trägt massgeblich zum Klimawandel bei.

Hersteller von Bovaer ist das niederländisch-schweizerische Unternehmen DSM-Firmenich. Nach seinen Angaben reicht ein Viertel Teelöffel des Mittels pro Tag und Kuh aus, um die Methanproduktion von Milchkühen um 30 Prozent, die von Fleischrindern um 45 Prozent zu reduzieren. Bovaer hemmt demnach ein Enzym, das für die Herstellung von Methan im Rindermagen verantwortlich ist. Pro Jahr könne damit netto pro Kuh eine Tonne CO₂-Äquivalente eingespart werden.

Zehn Euro pro tausend Liter

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit beurteilt den Futtermittelzusatz als sicher für Tiere und Menschen. Ein Test in fünf Betrieben habe zudem gezeigt, dass sich Bovaer leicht verabreichen lasse, so Bel und der Verband. Der Käsehersteller will den Milchbauern die Prämie ab der zweiten Jahreshälfte 2024 zahlen, es soll zehn Euro pro tausend Liter geben.

Dänischer Molkereikonzern zieht mit

Auch der dänische Molkereikonzern Arla hatte im vergangenen Jahr einen grossangelegten Test von Bovaer angekündigt. Das Mittel sollte 10'000 Milchkühen in mehr als 50 Betrieben in Dänemark, Schweden und Deutschland verabreicht werden. Bei einem Erfolg sollte der Test in diesem Jahr auf 20'000 Kühe ausgeweitet werden, hiess es damals. Die Arla-Gruppe gehört knapp 9000 Landwirten aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Grossbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden.

(AFP)

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