Geheimdienste sind alarmiert
Der neue Al-Kaida-Boss ist brutaler als Osama bin Laden

Der neue Anführer der Al Kaida, Saif al-Adel, versetzt die westlichen Geheimdienste in Alarmbereitschaft. Experten befürchten eine Verbrüderung mit dem IS sowie Anschläge im Westen.
Publiziert: 25.02.2021 um 12:51 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2021 um 15:18 Uhr
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Das Schwert der Rache: Der neue Kaida-Anführer Saif al-Adel gilt als gefährlicher als Osama bin Laden.
Foto: Zvg

Gross war das Aufatmen, als am 2. Mai 2011 Osama bin Laden (†54) als Initiator der Anschläge auf das World Trade Center in New York endlich gefunden und unschädlich gemacht werden konnte. Das Bild aus dem Weissen Haus, auf dem der damalige US-Präsident Barack Obama (59) mit seinem Stab die Arbeit seiner Leute in Pakistan mitverfolgte, ging um die Welt.

Seit dem Tod des Terrorfürsten ist es um die Islamistengruppe Al Kaida relativ ruhig geworden. Bin Ladens Nachfolger Ayman Zawahiri (†69) verbreitete niemals den Schrecken, der vorher geherrscht hatte. Nun soll auch Zawahiri tot sein, berichtet der britische «Daily Mirror».

Diese Nachricht versetzt die westlichen Geheimdienste in Alarmbereitschaft. Denn als Nachfolger von Zawahiri soll der berüchtigte und blutrünstige Saif al-Adel eingesetzt werden. Sein Übername ist Programm: Das «Schwert der Rache»!

Gefährlicher als bin Laden

Der «Daily Mirror» zitiert einen hochrangigen britischen Terrorexperten: «Im Vergleich zu Zawahiri ist er vermutlich ein viel effektiverer Anführer, zumindest so wie bin Laden oder sogar noch mehr.» Der 60-jährige, in Ägypten geborene Militärgeneral sei ein «brillanter und rücksichtsloser» Stratege.

Britische und amerikanische Spione überwachen Saif al-Adel seit Jahren, da er in den vergangenen drei Jahrzehnten an allen Kaida-Anschlägen beteiligt war. So soll er auch beim Mord am ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat (†62) im Jahr 1981 die Finger im Spiel gehabt haben.

Ein ehemaliger Weggefährte sagte, dass der kaltherzige Al Adel immer jener war, der beim Tod von Zivilisten am wenigsten Betroffenheit zeigte.

Zehn Millionen Dollar Kopfgeld

Wegen der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998, die 224 Tote und über 5000 Verletzte forderten, haben die amerikanischen Behörden auf ihn zehn Millionen Dollar Kopfgeld ausgesetzt. Auf Osama bin Laden waren 25 Millionen ausgesetzt worden.

Saif al-Adel hatte Osama bin Ladens persönliche «Black Guard» angeführt, die Schutzeinheit in Afghanistan.

Fusion mit dem IS?

Im «Daily Mirror» sagt der britische Terrorismusexperte Richard Kemp (61), der früher für die britische Regierung die Bewegungen Saif al-Adels überwachte: «Er könnte nicht nur der neue Chef von Al Kaida sein, sondern auch Mitglieder des IS dazu verleiten, sich Al Kaida anzuschliessen oder eine Art Fusion der beiden zu bewirken.»

Kemp warnt die Welt vor al-Adel und einer Auferstehung von Al Kaida: «Er weiss genau, dass die Orte, wo er etwas bewirken kann, nicht in Syrien oder im Nahen Osten liegen, sondern dass er Europa und die USA ins Visier nehmen muss, um Unterstützung zu gewinnen und die Organisation neu zu beleben.» (gf)

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