Fürstentum Liechtenstein
Neuer Chef und Frauenmehrheit in der Regierung

Nach den Parlamentswahlen Anfang Februar ist in Liechtenstein am Donnerstag die neue Regierung ins Amt eingesetzt worden. Neuer Regierungschef ist der bisherige Vize, Daniel Risch von der Vaterländischen Union. Er führt eine Regierung mit Frauenmehrheit.
Publiziert: 25.03.2021 um 15:59 Uhr
Daniel Risch von der Vaterländischen Union ist der neue Liechtensteiner Regierungschef für die nächsten vier Jahre.
Foto: GIAN EHRENZELLER

Die Vaterländische Union (VU), in den letzten acht Jahren Juniorpartner in der Regierungskoalition mit der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP), übernimmt für die nächsten vier Jahre die Führung. Die Partei hatte die Parlamentswahlen anfangs Februar mit einem hauchdünnen Vorsprung von 42 Stimmen gewonnen.

Neuer Regierungschef ist der 43-jährige Daniel Risch von der VU. Er verfügt über Regierungserfahrung, bekleidete er doch die letzten vier Jahre das Amt des stellvertretenden Regierungschefs. Risch wurde am Donnerstag vom 25-köpfigen Parlament, dem Landtag, mit 19 Stimmen zum Chef der neuen Regierungskoalition gewählt. Der bisherige Regierungschef Adrian Hasler (FBP) war nach acht Jahren zurückgetreten.

Sabine Monauni (FBP) wurde mit ebenfalls 19 Stimmen gewählt. Sie ist die neue stellvertretende Regierungschefin Liechtensteins. Die weiteren Regierungsmitglieder Manuel Frick (FBP), Dominique Hasler (VU) und Graziella Marok-Wachter (VU) erhielten zwischen 17 und 20 Stimmen. Die Frauen stellen damit erstmals die Mehrheit in der Exekutive.

Regierungschef Risch begab sich am Nachmittag in Vaduz hinauf zum Schloss, wo er von Erbprinz Alois im Amt vereidigt wurde. Danach legten die neuen Regierungsmitglieder im Regierungsgebäude und im Beisein des Regierungschefs den Eid auf die Verfassung ab.

Alterspräsident Albert Frick hatte in seiner Rede vor dem Parlament gleich mehrmals das Wort historisch in den Mund genommen. Erstmals seien die beiden Grossparteien VU und FBP mit der gleichen Anzahl Abgeordneten im Parlament vertreten. Einmalig hoch sei auch der Frauenanteil. Statt drei sitzen nun sieben Politikerinnen im Landtag.

Eröffnet worden war die erste Sitzung des Landtags nach den Wahlen traditionsgemäss mit der Thronrede von Erbprinz Alois. Der Thronfolger rief Politikerinnen und Politiker zu einer konstruktiven Zusammenarbeit auf. Die Digitalisierung und die nachhaltige Entwicklung sowie die Altersvorsorge und -pflege bezeichnete er als Schwerpunkte der kommenden Legislaturperiode.

(SDA)

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