Japan will damit den Druck auf Nordkorea aufrechterhalten, einen überfälligen Untersuchungsbericht über Entführungen von Japanern durch nordkoreanische Agenten in den 1970er und -80er Jahren vorzulegen. Das Regime in Pjöngjang hatte vergangenes Jahr zugesagt, die Fälle neu aufzurollen. Tokio hob daraufhin einen Teil der Sanktionen auf.
Um Spielraum für einen Dialog zu behalten, wurden die damals aufgehobenen Strafmassnahmen nun nicht wieder verhängt. Die weiter bestehenden Sanktionen sollen dafür fortgesetzt werden. Dazu gehört unter anderem ein umfassendes Handelsverbot.
Die von nordkoreanische Agenten verschleppten Japaner sollten Spionen beibringen, Japanisch zu sprechen, und ihnen zeigen, wie man sich unauffällig in Japan bewegt. Jahrelang stritt das abgeschottete Nordkorea ab, etwas mit dem Verschwinden der Japaner zu tun zu haben.
Im September 2002 gab der nordkoreanische Führer Kim Jong Il dann erstmals die Entführungen zu. Pjöngjang gestand, 13 Menschen verschleppt zu haben. Fünf von ihnen konnten nach Japan heimkehren.
Nordkoreas Regime behauptete, die acht anderen Japaner seien gestorben und es habe keine weiteren Entführten gegeben. Tokio glaubt dieser Darstellung jedoch nicht.