Die Eltern des verstorbenen US-Bürgers Otto Warmbier sollen mehr als 500 Millionen Dollar von Nordkorea erhalten. Ein US-Bezirksgericht hat diese Riesensumme Warmbiers Familie zugesprochen, weil es den nordkoreanischen Staat für den Tod verantwortlich macht.
Der zuständige Richter überrascht mit diesem Entscheid. Er begründete ihn damit, dass der «grosse Preis notwendig» sei, um Nordkorea zu «bestrafen und abzuschrecken». «Nordkorea ist verantwortlich für die Folter, Geiselnahme und aussergerichtliche Tötung von Otto Warmbier», schreibt Richter Beryl A. Howell in der Begründung.
Warmbier wollte Propaganda-Poster klauen
Die Familie verlangte ursprünglich jedoch mehr: Die Demokratische Volksrepublik Korea – wie Nordkorea ganz offiziell heisst – solle mehr als eine Milliarde Dollar Schadensersatz zahlen, so die ursprüngliche Forderung.
Der junge Warmbier (†22) reiste als Auslandsstudent vor rund drei Jahren nach Nordkorea. Videoaufnahmen zeigten, wie Warmbier ein Propaganda-Poster in einem Hotel stehlen wollte. Im Januar 2016 wurde er zu 15 Jahren Haft und Zwangsarbeit verurteilt. Im Juni 2017 wurde Warmbier überraschend freigelassen. Er kehrte im Wachkoma zurück nach Amerika und starb kurz darauf. (pma)