Für private Sicherheitsanlagen
Mexikaner stehlen Teile von Trumps Mauer

In der mexikanischen Grenzstadt Tijuana haben 15 bis 20 Personen sämtliche Stacheldrähte von Trumps Mauer entwendet und an private Haushalte verkauft.
Publiziert: 27.03.2019 um 03:02 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2019 um 09:22 Uhr
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«Ich werde eine Mauer bauen und Mexiko wird dafür bezahlen», lautete ein berüchtigter Satz, den Trump im Wahlkampf 2016 immer wieder wiederholte.
Nicola Imfeld, San Diego (USA)

Donald Trumps Mauerpläne an der Grenze zu Mexiko sind seit drei Jahren Dauerthema in den USA. Zuerst versprach der US-Präsident, dass das Nachbarland für die Grenzmauer aufkommen werde. «Ich werde eine Mauer bauen und Mexiko wird dafür bezahlen», lautete ein berüchtigter Satz, den Trump im Wahlkampf 2016 immer wiederholte. 

In seinen ersten zwei Amtsjahren kristallisierte sich jedoch heraus, dass die Mexikaner so gar keine Lust auf eine Finanzierung der US-Grenzmauer haben. «No, señor Trump», hiess es immer wieder aus Mexiko-Stadt. Trump war das egal, boxte die Finanzierung seines wichtigsten Wahlversprechens im Februar mit einer Notstandserklärung durch. Zur Kasse gebeten wird der amerikanische Steuerzahler.

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Mexikaner stehlen Drähte

Doch jetzt wirds richtig ironisch: Mexikaner in der Grenzstadt Tijuana sollen Teile der Mauer gestohlen haben. Beamte berichteten gegenüber «KUSI-TV», dass 15 bis 20 Personen verhaftet worden seien. Sie hätten Drähte vom Grenzzaun gestohlen und an sicherheitsbewusste Hausbesitzer in Tijuana verkauft. 

Bedeutet zugespitzt: Trump und die Amerikaner bezahlen für die privaten Umzäunungen der Mexikaner. 

US-Truppen installierten die Zäune im vergangenen November auf Drängen von Trump, weil er sich Sorgen um die sogenannte Migranten-Karawane aus Mittelamerika machte. Das Weisse Haus selbst ordnete die Stacheldrähte den Mauerplänen zu.

Stacheldraht für zwei Franken

Die Geschichte, die in den USA viral geht, wurde vom Sicherheitsbeauftragten von Tijuana mittlerweile bestätigt. Er sagte gegenüber der «San Diego Union-Tribune»: «Wir haben festgestellt, dass der Stacheldraht, der im Grenzgebiet installiert wurde, nicht mehr vorhanden ist.» Die Verhafteten sollen hauptsächlich Mexikaner sein. 

Eine Frau, die sich das messerscharfe Zaunmaterial für die Sicherung ihres Hauses zulegte, gab gegenüber der Zeitung den Preis an: 40 Pesos. Das sind umgerechnet gut zwei Franken.

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