In Iowa finden am 1. Februar die ersten innerparteilichen Vorwahlen statt. Trump liegt in Umfragen vorne, gefolgt von seinem erzkonservativen Kontrahenten Ted Cruz aus Texas.
Der Milliardär Trump sagte, dass er eigentlich gerne an der vom konservativen Nachrichtensender Fox News ausgestrahlten TV-Debatte teilgenommen hätte. Der Sender habe ihn aber unfair behandelt und ihm keine andere Wahl gelassen.
«Wenn man schlecht behandelt wird, muss man für seine Rechte eintreten», sagte Trump und schlug umgehend einen Bogen zum «schlechten» Atomabkommen mit dem Iran. «Wir müssen für uns als Volk eintreten, und wir müssen für unser Land eintreten, wenn wir schlecht behandelt werden.»
Der Geschäftsmann verkündete an der Drake Universität in Des Moines, dass durch seinen Spendenaufruf zu Gunsten von Veteranen bereits sechs Millionen Dollar zusammengekommen seien. Eine Million davon habe er aus seinem Privatvermögen gespendet. In den Vereinigten Staaten würden illegale Einwanderer in vielen Fällen besser behandelt als frühere Militärangehörige, polterte Trump.
Trump hatte wenige Tage vor der Debatte erklärt, dass er sie boykottieren werde. Hintergrund ist ein Streit des 69-Jährigen mit dem Sender Fox News, der das Treffen veranstaltet. Trump war in einer frühen TV-Debatte mit der Moderatorin Megyn Kelly aneinandergeraten.
Streit wegen Menstruationsspruch
Der Immobilientycoon beklagte, dass Kelly gegen ihn voreingenommen sei. Die Journalistin hatte ihm bei der ersten Debatte im August mit scharfen Fragen zugesetzt. Anschliessend hatte der für seine verbalen Entgleisungen bekannte Milliardär angedeutet, dass Kelly Menstruationsbeschwerden gehabt habe. «Man kann sehen, dass Blut aus ihren Augen herauskam, dass Blut wo auch immer bei ihr herauskam», hatte Trump damals gesagt.
Der TV-Sender schrieb in einer Mitteilung, die mehrere US-Medien zitierten, Trump habe sich bereit erklärt, doch noch an der Debatte teilzunehmen. Bedingung dafür sei, dass Fox eine Spende über fünf Millionen Dollar an seine Wohltätigkeitsorganisation entrichte. Der Sender lehnte dies ab.
Bei der Fox-News-Debatte stritten derweil sieben republikanische Präsidentschaftsbewerber um innen- und aussenpolitische Themen. An Trump kamen sie aber nicht vorbei. Mit Blick auf die oftmals persönlichen Attacken des Milliardärs auf die politische Konkurrenz scherzte der Senator Ted Cruz: «Ich bin der Wahnsinnige, und jeder auf dieser Bühne ist dumm, fett und hässlich.»
«Nun haben wir die Donald-Trump-Einlage hinter uns», fuhr Cruz fort und mahnte, im Zentrum des Wahlkampfes sollten «Politik und Visionen» stehen. Der erzkonservative Senator liefert sich mit Trump in Iowa in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Floridas früherer Gouverneur Jeb Bush erklärte, dass er Trump «irgendwie» vermisse. «Er war für mich ein kleiner Teddy-Bär». Der Senator Marco Rubio erklärte, es gehe bei dieser Wahl nicht um Trump. «Er liefert die grossartigste Show auf Erden.» Beim Urnengang im November gehe es aber um das «grossartigste Land der Welt», das Präsident Barack Obama «systematisch zerstört» habe.