Für Friedensgespräche
Kolumbiens Präsident setzt Haftbefehle gegen ELN-Unterhändler aus

Zur Wiederaufnahme von Friedensgesprächen mit der Guerillagruppe ELN hat der neue kolumbianische Präsident Gustavo Petro Haft- und Auslieferungsbefehle gegen deren Unterhändler ausgesetzt.
Publiziert: 21.08.2022 um 09:43 Uhr
Präsident Gustavo Petro spricht nach seiner Vereidigung. Foto: Fernando Vergara/AP/dpa
Foto: Fernando Vergara

Er habe ein entsprechendes Dekret erlassen, sagte Petro am Samstag in der nordkolumbianischen Gemeinde San Pablo. Damit beginne eine neue Chance auf einen Friedensprozess in dem südamerikanischen Land. Er rufe andere illegale Gruppen auf, einen ähnlichen Weg einzuschlagen.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, linken Guerillaorganisationen und rechten Paramilitärs. Die grösste Rebellengruppe, die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc), schloss im Jahr 2016 - nach Gesprächen auf Kuba - einen Friedensvertrag mit der Regierung und legte die Waffen nieder. Tausende sogenannte Farc-Dissidenten weigerten sich allerdings und kämpfen mit Banden um die Kontrolle des Drogenhandels. Friedensgespräche mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) brach die Regierung nach einem Bombenanschlag der ELN auf eine Polizeiakademie in Bogotá 2019 ab.

Petro, Kolumbiens erster erklärt linker Präsident, hat angekündigt, den Friedensvertrag mit der Farc konsequent umzusetzen und auch mit den anderen bewaffneten Gruppen des Landes Gespräche aufzunehmen. Wenige Tage nach seinem Amtsantritt am 7. August trafen sich auf Kuba der kolumbianische Aussenminister Álvaro Leyva und der Hochkommissar für den Frieden, Iván Rueda, mit Vertretern der ELN. Anschliessend hiess es, beide Seiten wollten die Bedingungen für die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen schaffen.

(SDA)

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