Für Flüchtlinge aus Venezuela
Kolumbien gewährt 200'000 Sonder-Visa

Wegen der dramatischen Krise in Venezuela will die kolumbianische Regierung 150'000 bis 200'000 geflüchteten Menschen einen Sonderaufenthaltsstatus gewähren. Damit sollen sie bis zu zwei Jahre in dem Nachbarland bleiben dürfen.
Publiziert: 29.07.2017 um 03:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:25 Uhr
Demonstranten rennen bei Protesten gegen Venezuelas Präsidenten Nicolas Maduro von der Polizei weg. REUTERS/Carlos Garcia Rawlins
Foto: Carlos Garcia Rawlins

Bedingung sei, dass sie einen Grenzübergang mit einem gültigen Pass regulär passiert haben und keine strafrechtlichen Dinge gegen sie vorlägen, teilte der Direktor der Migrationsbehörde, Christian Krüger mit. Der Sonderstatus greife, falls die regulären 90 Tage Aufenthaltsrecht, die automatisch bei Grenzübertritt gewährt werden, abgelaufen seien.

Seit Monaten verlassen verzweifelte Menschen das sozialistische Land Venezuela. Im Schnitt passieren pro Tag rund 25'000 Menschen im Westen Venezuelas die Grenzbrücke Simón Bolívar, die das Land mit Cucúta in Kolumbien verbindet. Viele Personen kaufen allerdings nur Lebensmittel auf der anderen Seite der Grenze ein und kehren dann in das sozialistische Land zurück.

Venezuela wird derzeit von Gewalt, einem blutigen Machtkampf zwischen der Regierung von Präsident Nicolás Maduro und der Opposition sowie einer tiefen Versorgungskrise erschüttert. Bisher leben rund 343'000 Venezolaner in Kolumbien, davon etwa 200'000 legal mit Visa oder einer dauerhaften Aufenthaltserlaubnis. Rund 140'000 seien illegal in Kolumbien.

Krüger betonte, Berichte über einen «massiven Exodus Venezuelas» wegen der am Sonntag stattfindenden Wahl einer Verfassungsgebenden Versammlung könnten bisher nicht bestätigt werden. (SDA)

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