Für eine halbe Million nach Vanuatu
So schön ist Burkhalters Südsee-Insel

Didier Burkhalter machte während seiner 500'000-Franken-Pazifik-Visite auch Halt auf Vanuatu. Was ist so besonders am Inselstaat, dass der FDP-Mann ihn als erster Aussenminister überhaupt besuchte?
Publiziert: 03.07.2015 um 15:26 Uhr
|
Aktualisiert: 10.09.2018 um 12:50 Uhr
1/5
Weisser Sand und glasklares Wasser auf Vanuatu.

Stop-and-go über den Globus: Eine halbe Million liess der Bund im Herbst 2013 für Didier Burkhalters Pazifik-Tour springen (Blick.ch berichtete). Einer der wohl teuersten Bundesratsflüge der Geschichte führte den FDP-Magistraten auch nach Vanuatu. Burkhalter war als erster Aussenminister überhaupt im Südseestaat. Was ist all seinen Vorgängern entgangen?

Vanuatu kennt man wohl vor allem wegen der Top-Level-Domain .vu. Mit dem Verkauf verdiente der Inselstaat umgerechnet mehr als 44 Millionen Franken. Die Wirtschaft ist sonst vor allem landwirtschaftlich geprägt und somit anfällig für Naturkatastrophen und Wetterschwankungen.

Erst im März dieses Jahres zerstörte der Zyklon Pam weite Teile der Inselgruppen, so dass der nationale Notstand ausgerufen werden musste. In der Hauptstadt Port Vila wurden 90 Prozent aller Gebäude zerstört. Über 3000 Menschen wurden obdachlos, mindestens 24 kamen ums Leben.

Ein guter Rat ist bares Geld

Burkhalter war für Gespräche im Pazifikraum unterwegs – das ist sein Job. Bei der Sprachenvielfalt ist Vanuatu ganz vorne mit dabei. 110 verschiedene Sprachen werden auf den 83 Inseln gesprochen, einer höhere Sprachendichte gibt es nirgends auf der Welt.

Hätte Burkhalter nach dem teuren Privatflug die Spesen nicht mehr weiter belasten dürfen, wäre er auf der Pentecost-Insel trotzdem noch durchgekommen. Dort wird nämlich noch immer traditioneller Tauschhandel betrieben. Die Tanbunia-Bank hat aufgelistet, welche Gabe – eine Schilfmatte, eine Muschel, ein guter Rat – wie viel wert ist. Getauscht wird in die Währung Livatu, wobei ein Livatu so wertvoll ist wie ein Schweinestosszahn. Livatu wiederum können in die offizielle Landeswährung Vatu gewechselt werden.

Auf der gleichen Insel hat das heutige Bungee-Jumping seinen Urpsrung. Nur mit Lianen gesichert springen die Einwohner von bis zu 30 Meter hohen Türmen.

Kannibalen-Insel und Penis-Schläuche

Noch mehr Mut erfordert allerdings ein Aufenthalt auf der zweitgrössten Insel Vanuatus, Malakula – zumindest war das bis 1969 so. Damals wurde zum letzten Mal von einem Kannibalismus-Fall berichtet.

Von dieser Insel stammen auch die traditionellen Nambas. Die Stoffschläuche werden – oft als einzige Kleidung – über den Penis gestülpt. Je nach Grösse des Nambas gehören die Männer zum Stamm der «Big Nambas» oder zu den «Smol Nambas». (lex)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?